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Branchen | Indien | Stahl

In kleinen Schritten zum grünen Stahl

Die Stahlindustrie muss Treibhausgase reduzieren, denn bis 2070 will Indien klimaneutral werden. Das Unternehmen Tata Steel versucht, dies mithilfe von Wasserstoff zu erreichen.

Von Florian Wenke | Mumbai

Der größte Stahlkonzern Indiens, Tata Steel, hat einen ersten Anlauf unternommen, um Wasserstoff in die konventionelle Stahlproduktion im Hochofen zu integrieren. Im Stahlwerk in Jamshedpur nutzte das Unternehmen in einem Probelauf Ende April 2023 Wasserstoff anstatt Einblaskohle und Koks. Laut Expertenangaben wurden über vier Tage sechs Kilogramm Wasserstoff pro Tonne Roheisen genutzt. In Dauer und Umfang übersteigt der Test damit vergleichbare Probeläufe von Firmen wie thyssenkrupp Steel. Durch das Verfahren können laut Konzernangaben 10 Prozent Koks und 7 bis 10 Prozent Kohlendioxid (CO₂) pro Tonne Rohstahl eingespart werden. Noch ist die Technologie vergleichsweise teuer – ein Problem im preissensiblen indischen Markt.

Indiens Stahlindustrie gehört bereits heute zu den größten Produzenten weltweit und soll weiter wachsen. Die robuste Konjunktur hilft dabei, genau wie der Fokus der öffentlichen Ausgaben auf den Infrastrukturausbau. Allerdings steht die Branche vor großen Herausforderungen, denn die Stahlproduktion erzeugt hohe Mengen an CO₂. Dies ist ein Problem für das Land, denn es möchte bis 2070 klimaneutral werden. Neben dem Einsatz von Wasserstoff zur Einsparung von CO₂ ist die vermehrte Verwendung von Metallschrott in der Produktion ein Lösungsansatz. Dabei helfen die seit kurzem geltenden Regelungen zur Verschrottung von Altfahrzeugen, die für mehr verfügbares Altmetall sorgen könnten.

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