Branchen | Indonesien | Landwirtschaft
Lokale Zulieferer und Wettbewerb
Die indonesische Landwirtschaft muss ihren Technologiebedarf mangels eigener Herstellung weitgehend über Importe decken.
02.08.2023
Von Frank Malerius | Jakarta
Indonesiens Industrie stellt kaum höherwertige Produkte her. Für eine lokale Produktion von Landwirtschaftstechnologie vor Ort ist der Markt zu klein. Pro Jahr importiert der Archipel Landmaschinen (SITC 721) im Wert zwischen 200 Millionen und 300 Millionen US$. Knapp die Hälfte davon kommt auch China, weitere wichtige Lieferanten sind Malaysia und Thailand. Die Lieferungen direkt aus Deutschland bewegen sich im niedrigen einstelligen Millionenbereich, deutsche Branchenware führt Indonesien aber auch aus der Volksrepublik ein. Jährlich werden Traktoren (SITC 722) im Wert zwischen 50 Millionen und 100 Millionen US$ importiert. Wichtigste Lieferanten sind China, Indien und Thailand.
Viel größer ist der Bedarf an Düngemitteln (SITC 56). Trotz steigender eigener Produktionskapazitäten mussten 2022 entsprechende Waren im Wert von 3,7 Milliarden US$ eingeführt werden. Das ist fast eine Verdoppelung im Vergleich zu den Vorjahren. Denn Düngemittel kommen nicht nur aus China und Kanada, sondern auch aus Russland. Aus Deutschland wird vor allem Kaliumchlorid bezogen.
Indonesien ist auch bei der Versorgung mit Rindfleisch und lebenden Rindern in hohem Maße abhängig von Importen, mehr als 1 Milliarde US$ wird jährlich dafür ausgegeben. Mit Abstand größter Lieferant ist Australien. Die wachsende Geflügelindustrie des Archipels benötigt Zuchthühner, die überwiegend aus den USA bezogen werden. Futtermitteltechnologie sowie tierpharmazeutische Produkte werden ebenfalls überwiegend importiert.