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Branchen | Israel | E-Mobilität

Induktives Laden wird in Israel Teil der E-Mobilität

In Israel startet ein Projekt zur kabellosen Batterieaufladung für Busse. Künftig könnte die Technologie alle Kfz-Arten erfassen. 

Von Wladimir Struminski | Israel

Israel bringt die E-Mobilität weiter voran. Ein Pilotprojekt erprobt die drahtlose Aufladung von Elektrobussen in der nordisraelischen Metropole Haifa. Projektpartner sind das israelische Verkehrsministerium (Ministry of Transportation and Road Safety), die staatliche Gesellschaft für Verkehrsinfrastruktur TransIsrael und das israelische Unternehmen Electreon, das als führender Anbieter von straßenintegrierter Ladetechnik für Elektrofahrzeuge gilt. Das Unternehmen führt unter anderem auch Projekte in Karlsruhe durch.

Teststrecke für Schnellbusse

Für den Ladevorgang werden Kupferspulen unter der Fahrbahnoberfläche angebracht. Die Spulen leiten Energie mithilfe eines Übertragungselements an die Antriebsbatterie der überfahrenden Fahrzeuge. Das Pilotprojekt wird auf Teilabschnitten einer Schnellbusstrecke mit einer Gesamtlänge von 1,6 Kilometern durchgeführt.

Im ersten Stadium der Erprobung werden fünf Busse mit der erforderlichen Übertragungstechnik ausgestattet. Die Laufzeit des Projekts wurde für zunächst zwölf Monate festgelegt, mit einer Verlängerungsoption für weitere 24 Monate.

Das Verkehrsministerium verspricht sich von der neuen Technologie eine niedrigere Belastung des Stromnetzes durch Elektrobusse sowie eine höhere Taktung der Busfahrten. Sollte das Projekt erfolgreich verlaufen, peilt das Verkehrsministerium die Ausdehnung induktiver Batterieladung für Schnellbusse im ganzen Land an.

Ausbau und Elektrifizierung des Busnetzes geht voran

Schnellbusnetze spielen eine zunehmende Rolle beim Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs. Haifa bietet sich als Testfall an, da hier das größte Schnellbussystem Israels (Metronit) in Betrieb ist. Metronit verfügt über ein Streckennetz von fünf Linien mit einer Gesamtlänge von 104 Kilometern. In Jerusalem betreibt die größte Busgesellschaft des Landes Egged mehrere Linien. In der Hafenstadt Aschdod im Süden Israels betreibt die Firma Elektra-Afikim ein Schnellbussystem.

Einen großen Schritt nach vorn wird die sogenannte Blaue Linie im südlichen Teil des Tel Aviver Ballungsraums bedeuten. Sie wird von der Firma Ayalon Highways gebaut. Die Inbetriebnahme erfolgt voraussichtlich 2027. Parallel zu neuen Linien sollen auch bestehende Linien nach und nach elektrifiziert werden. Bereits jetzt fährt ein großer Teil der auf Schnellbuslinien eingesetzten Busse mit Strom.

Die israelische Regierung hat zudem bereits beschlossen, dass ab 2026 nur noch elektrisch angetriebene Busse für den Stadtverkehr neu angeschafft werden dürfen. Bis 2040 sollen landesweit alle Busse und Lkw emissionsfrei sein. 

Testfall auch für Elektro-PKW

Das größte Marktpotenzial stellen indessen Pkw dar. Der Anteil von elektrisch angetriebenen Pkw bei Neuzulassungen liegt nach Angaben der Israel Vehicle Importers Association im Jahr 2024 bei etwa 25 Prozent (bis einschließlich September), während er im Vorjahr bei etwa 18 Prozent lag. Insgesamt wurden 2023 etwa 270.000 Pkws in Israel neu zugelassen. Im Juni 2024 wurden die ersten elektrisch angetriebenen Lkw nach Israel importiert. Ab 2030 soll die Einfuhr von mit fossilen Kraftstoffen betriebenen Fahrzeugen ganz untersagt werden.

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