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Branche kompakt | Kanada | Bauwirtschaft

Rahmenbedingungen

Das CETA-Abkommen erleichtert EU-Unternehmen den Einstieg in das kanadische Projektgeschäft. Die Zahl öffentlich-privater Partnerschaften hat sich 2023 erhöht.

Von Heiko Steinacher | Toronto

Die private Vergabe erfolgt in Kanada meist nach Verhandlungen. Öffentliche Bauaufträge dagegen werden ausgeschrieben. Auf der Merx-Plattform, der umfassendsten Quelle für öffentliche Ausschreibungen und größere private Bauvorhaben, geben die Zentralregierung und die Provinzen ihre Projekte bekannt.

Eine wichtige Rolle kann der Umgang mit den Interessengruppen spielen, insbesondere mit den Ureinwohnern. So müssen Teilnehmende bei einigen Ausschreibungen nachweisen, dass sie in der Lage sind, sich mit den indigenen Völkern zu versöhnen. Dafür müssen sie das Projekt so entwickeln, dass für beide Seiten vorteilhafte sozioökonomische Entwicklungsmöglichkeiten entstehen.

Alle öffentlichen Ausschreibungen bald auf einer einzigen Beschaffungs-Website

EU-Unternehmen wird mit dem Freihandelsabkommen "Comprehensive Economic and Trade Agreement" (CETA) der Zugang zu öffentlichen Ausschreibungen auf allen drei Ebenen des öffentlichen Beschaffungswesens der kanadischen Regierung erleichtert: föderal, provinziell und kommunal. Dafür wurde mit CanadaBuys eine neue Ausschreibungsplattform entwickelt, die in Zukunft alle öffentlichen Ausschreibungen veröffentlichen wird. Bis es soweit ist, sind öffentliche Aufträge auf regionaler oder kommunaler Ebene auf den Ausschreibungsplattformen der betreffenden subnationalen Verwaltungseinheiten zu finden. CanadaBuys veröffentlicht eine Übersicht der Ausschreibungsplattformen.

Die Schwellenwerte, ab denen die Ausschreibungen für Unternehmen der jeweils anderen Vertragspartei geöffnet werden, sind im Rahmen von CETA weitgehend an den Schwellenwerten der EU-Richtlinien für öffentliche Aufträge und des WTO-Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen (Government Procurement Agreement - GPA) orientiert. Der Schwellenwert für Vergaben bundesstaatlicher kanadischer Regierungsstellen bezüglich Bauleistungen liegt 2024 und 2025 bei 8,8 Millionen kanadischen Dollar (etwa 5,9 Millionen Euro).

PPP-Projekte vor allem im Gesundheits-, Bildungs- und Verkehrswesen

Die Regierungen tendieren dazu, größere Bauvorhaben in Kooperation mit dem Privatsektor durchzuführen. Nach Angaben der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft BDO gibt es in Kanada mehr als 250 Pu­b­lic-pri­vate-Part­ner­ship-Projekte (PPP), vor allem im Infrastrukturbereich (unter anderem Autobahnen und Brücken, Verkehrssysteme, Wasseraufbereitungsanlagen, Krankenhäuser, Schulen). Auf Provinzebene ist die Anzahl solcher Vorhaben noch begrenzt, doch auch dort nimmt sie langsam zu. British Columbia, Quebec und Ontario unterhalten eigene Agenturen zur Ausschreibung und Durchführung von PPP-Vorhaben.

Germany Trade & Invest stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

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