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Branche kompakt | Bauwirtschaft | Schweiz

Tiefbau: Marktlage und -entwicklung

Der Tiefbau dürfte sich durch Großprojekte im Verkehrsinfrastrukturbau in den nächsten Jahren dynamisch entwickeln. 

Von Karl-Heinz Dahm | Bonn

Tiefbau belebt die Bauindustrie

Die Schweiz investiert massiv in ihre Verkehrsinfrastruktur. Vor allem deshalb werden die Ausgaben für den Tiefbau von 2024 bis 2030 um 1,3 Prozent per anno steigen, erwartet das Schweizer Wirtschaftsforschungsinstitut BAK economics. Der Tiefbau bringt positive Impulse für die Investitionen in der Bauwirtschaft, die aber in den Bereichen Industrie, Gewerbe und Dienstleistungen 2024 und 2025 in etwa konstant bleiben dürften. Für 2024 rechnet die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich KOF hier mit einem Minus von 0,9 Prozent, 2025 wird ein Plus von 0,5 Prozent erwartet. 

Der Umsatz im Tiefbau belief sich im Jahr 2023 auf rund 11,6 Milliarden Euro. Rund 3,6 Milliarden Euro entfielen auf den privaten Tiefbau, rund 8,1 Milliarden auf den öffentlichen Tiefbau. Aufträge der öffentlichen Hand sind für den Tiefbau sehr wichtig. Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB CFF FFS, und das Eidgenössische Bundesamt für Straßen, ASTRA, gehören als kantonale und kommunale Auftraggeber zu den wichtigsten Kunden des Tiefbaus. 

Bauprogramme für Nationalstraßen genehmigt

Der Bundesrat hat zur Erhaltung des Nationalstraßennetzes das Strategische Entwicklungsprogramm Nationalstraßen (STEP) ins Leben gerufen. Mit Unterstützung des Programms soll in Betrieb, Unterhalt und punktuelle Erweiterungen der Nationalstraßen investiert werden. Insgesamt sollen laut dem Schweizerischen Department für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK, bis 2030 in diesem Bereich Bauprojekte im Umfang von 11,9 Milliarden Euro realisiert werden. 

Alleine im Jahr 2024 will die Schweiz 3 Milliarden Euro in den Straßenausbau investieren. Laut UVEK wurden auf Basis eines Parlamentsbeschlusses die folgenden Bauprogramme 2024 für Nationalstraßen genehmigt. 

  • 1,7 Milliarden Euro für Unterhalt und Modernisierung des bestehenden Nationalstraßennetzes.
     
  • 499 Millionen Euro für den punktuellen Ausbau im Rahmen des STEP und für Großprojekte, wie die zweite Röhre des Gotthard-Straßentunnels.
     
  • 461 Millionen Euro für Betrieb und Instandhaltung der Nationalstraßen, wie Winterdienst, Grünpflege, Beseitigung von Unfallschäden oder Reinigung. 
     
  • 353 Millionen Euro für die Fertigstellung des 1960 beschlossenen Nationalstraßennetzes. Dies betrifft laut Medienmitteilung des Bundesrates noch einige wenige Strecken wie die A9 im Kanton Wallis oder die Neue Axenstrasse in den Kantonen Schwyz und Uri (A4).

Massive Investitionen in den Bahnverkehr 

Der Bundesrat hat im Juli 2022 Perspektive BAHN 2050 verabschiedet. Diese enthält die Strategie für den Bahnausbau bis zum Jahr 2050. Der Fokus liegt dabei auf dem Ausbau des Bahnverkehrs innerhalb und zwischen den Ballungsräumen. Hier sei das Potenzial, den Straßen- und Flugverkehr auf die Bahn zu verlegen, am größten, analysiert das UVEK. Es ist vorgesehen, das Angebot der Bahn auf kurzen und mittleren Distanzen zu verbessern und Vorstadt-Bahnhöfe aufzuwerten. Im Güterverkehr sollen neue Umschlags- und City-Logistik-Anlagen den Zugang zur Bahn verbessern.

Der Ausbau der Schweizer Bahninfrastruktur erfolgt schrittweise über verschiedene Ausbauprogramme. Der Ausbauschritt 2025 umfasst rund 60 Bauprojekte für rund 5,7 Milliarden Euro.

Ausbauprojekte im Bereich erneuerbare Energien

Bis 2050 gilt es in der Schweiz, eine Stromlücke von mindestens 37 Terawattstunden zu schließen. Das prognostiziert der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE. Um den Ausbau der Kapazitäten voranzutreiben, setzen die Eidgenossen vornehmlich auf Wasserkraft-, Solar- und Windkraftanlagen

Die Schweiz steigt schrittweise aus der Kernenergie aus und ersetzt nach und nach fossile Energieträger. Das Ausbautempo bei den Erneuerbaren reicht bei weitem nicht aus, um die Versorgungslücke zu schließen, warnt der VSE. Informationen zu den Energieprojekten finden sich im Abschnitt Tiefbau-Projekte.

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