Sie sind ein ausländisches Unternehmen, das in Deutschland investieren möchte?

Branche kompakt | Südkorea | Ernährungswirtschaft

Rahmenbedingungen

Nahrungsmittel profitieren von weiteren Zollsenkungen im Rahmen des Freihandelsabkommens mit der EU. Zudem erlaubt Südkorea wieder den Import von Fleisch aus Deutschland.

Von Katharina Viklenko | Seoul

Lieferanten von Nahrungsmitteln und Getränken gehören zu den größten Nutznießern des Freihandelsabkommen zwischen der EU und Südkorea. Dieses wird seit Juli 2011 angewendet. In den kommenden Jahren fallen viele der verbliebenen Zölle. Mengenmäßige Kontingente bestehen noch für Milch und Rahm, Quark und Käse, Honig sowie Malz und Braugerste. Bis die jeweilige Kontingentsmenge erreicht ist, können die Waren zollbegünstigt eingeführt werden. Für Mehrmengen gilt der normale Zollsatz. Weitere Auskunft zu Fragen rund um die Aus- und Einfuhr von Waren in die EU gibt die Access2Markets-Datenbank der EU-Kommission.

Dennoch kann es für die Branche durchaus relevante Gesetzesänderungen geben. So wandelte Südkorea 2020 die Besteuerung von Bier auf eine Steuer pro Liter um. Diese machte inländische Biere wettbewerbsfähiger. Bei Bier und Wein erhebt Südkorea neben der Mehrwertsteuer eine Alkohol- und eine Bildungssteuer.

MFDS für Lebensmittelsicherheit zuständig

Um Nahrungsmittel nach Südkorea exportieren zu dürfen, muss das Herstellungswerk beim Ministry of Food and Drug Safety (MFDS) registriert werden. Die Registrierung kann online erfolgen. Sie gilt zwei Jahre und kann dann erneuert werden. Südkoreanische Behörden verlangen dabei laut Informationen von Marktkennern im internationalen Vergleich sehr genaue Inhaltsangaben der Produkte.

Nahrungsmittel müssen neben der Bezeichnung mit einer Herstellerangabe versehen sein. Ferner werden das Herstellungs- und Mindesthaltbarkeitsdatum sowie eine Mengenangabe, eine Liste der Inhaltstoffe und Angaben zum Nährwert gefordert. Weiterführende Informationen zur Etikettierung gibt es auf der Website des MFDS.

Seit 2015 erkennt Südkorea die Zertifizierung von Bioprodukten aus der EU an und die EU von solchen aus Südkorea. Weitere Details sowie das notwendige Formular finden sich auf der Seite des Quality Management Service for National Agricultural Products des Ministry MAFRA.

Fleischimport aus Deutschland wieder erlaubt

Die Einfuhr von Schweinefleisch aus Deutschland nach Südkorea war seit September 2020 wegen der Infektion eines Wildschweins mit der Afrikanischen Schweinepest untersagt. Nach langen Verhandlungen der EU-Kommission wurde das strenge Importverbot für deutsches Schweinefleisch von Südkorea zum Sommer 2023 aufgehoben. 

Im Jahr 2019 öffnete Südkorea seinen Markt für Rindfleisch erstmals seit fast 20 Jahren für einige europäische Länder. Dänemark und die Niederlande waren die ersten, die davon profitieren konnten.

Germany Trade & Invest stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nicht tarifären Handelshemmnissen zur Verfügung. Besonders relevant ist die Publikation "Zoll und Einfuhr kompakt – Südkorea".

Dieser Inhalt gehört zu

nach oben
Feedback
Anmeldung

Bitte melden Sie sich auf dieser Seite mit Ihren Zugangsdaten an. Sollten Sie noch kein Benutzerkonto haben, so gelangen Sie über den Button "Neuen Account erstellen" zur kostenlosen Registrierung.