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Branchencheck | Tansania

In vielen Branchen herrscht Aufbruchstimmung

Für die meisten Wirtschaftsbereiche sind die Aussichten für das Jahr 2022 positiv.

Von Carsten Ehlers | Nairobi

Bislang konnte die Pandemie der tansanischen Wirtschaft nicht massiv schädigen. Darüber hinaus sorgt die neue Präsidentin Samia Suluhu Hassan für Aufbruchstimmung. Mehr Informationen zur allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung bietet der GTAI-Wirtschaftsausblick.

  • Energiewirtschaft

    Investiert wird in den Bau neuer Kraftwerke und Übertragungsleitungen bis hin zur Erweiterung der städtischen Verteilernetze.

    Der Bau des Julius-Unterere-Wasserkraftwerks mit einer Kapazität von 2.115 Megawatt wird den Strombedarf auf Jahre hinaus gewährleisten. Erneuerbare Energien spielen eine zunehmende Rolle. Für die Einspeisung ins Netz bieten sich Wind- und Solarenergie an. Erste Projekte wurden umgesetzt. Aufgrund der unzuverlässigen Netzstromversorgung interessieren sich Industriebetriebe, Betreiber von Minen, Farmen und Lodges für eine eigene Stromversorgung.

    Weitere Information:

    Energiesektor profitiert von kräftiger Kapitalspritze

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

  • Bauwirtschaft

    Im Infrastrukturbau, aber auch bei der Herstellung von Baustoffen, bestehen zahlreiche Beteiligungschancen.

    In Tansania wird gerade viel gebaut. Staatliche Infrastrukturprojekte zählen für deutsche Unternehmen zu den interessantesten Maßnahmen - vor allem in den Bereichen Transport sowie in der Strom- und Wasserversorgung. Aber auch der zuletzt stockende private Hochbau in den Ballungszentren dürfte wieder anziehen. Zudem bestehen zahlreiche Zuliefer- und Beratungsmöglichkeiten. Eine lokale Produktion, zum Beispiel von Baustoffen und Baukonstruktionen wie Dächern, könnte Geschäftschancen bieten.

    Weitere Informationen:

    Bauwirtschaft hofft auf Aufschwung

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

  • Gesundheitswirtschaft

    Der Gesundheitssektor dürfte in Zukunft wachsen. Auch für deutsche Unternehmen bestehen Lieferchancen, denn chronische Erkrankungen nehmen zu.

    Kapital fließt sowohl von staatlicher als auch privater Seite. Deutsche Unternehmen agieren überwiegend als Zulieferer von Pharmazeutika und Medizintechnik. Denkbar sind auch Investitionen in Gesundheitseinrichtungen oder Partnerschaften mit lokalen Gesundheitseinrichtungen, zum Beispiel im Rahmen eines Public-private-Partnership (PPP). Langfristige Wachstumstreiber sind das hohe Bevölkerungswachstum, das Entstehen einer zahlungskräftigen urbanen Mittelschicht sowie die Zunahme chronischer Krankheiten, wie Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

    Weitere Informationen:

    Kooperationen in Form von Public-private-Partnerships bevorzugt

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

  • Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei

    Der wachsende Nahrungsmittelbedarf macht Investitionen in der Landwirtschaft dringend.

    Nahrungsmittel wie Weizen, Reis, Zuckerrohr und Speiseöl werden bislang über Importe abgedeckt. Nicht nur in diesen Bereichen besteht großes Investitionspotenzial, sondern auch bei der Produktion von Fleisch (insbesondere Geflügel), Speiseöl, Milch und Mais. Ebenfalls von Bedeutung ist der Anbau für den Export, vor allem bei Kaffee, Tee, Obst, Gemüse, Cashewnüssen und Schnittblumen. Internationale Agrar-Investoren spielen bereits im Hortikultur-Sektor eine Rolle. Nun interessieren sie sich zunehmend für einen großflächigen Anbau, zur besseren Versorgung des Binnenmarktes.

    Weitere Informationen:

    Tansanias Landwirtschaft setzt auf Industrialisierung

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

  • Bergbau

    Minenbetreiber brauchen Lösungen für die Strom- und Wasserversorgung sowie die Abwasserentsorgung.

    Potenzial für Investitionen besteht: Tansania ist der weltweit viertgrößte Goldproduzent und die Eröffnung weiterer Goldminen ist geplant. Mehrere Projekte im Grafitbergbau warten auf ihren Start und auch der Abbau von Nickel soll im Rahmen eines Joint Ventures zwischen Kabanga-Nickel und dem Staat bald beginnen. Für Zurückhaltung bei den Mineninvestoren sorgt indes das Bergbaugesetz (Minerals Act), welches dem Staat einen Mindestanteil von 16 Prozent an den Minen einräumt. Auch wird der Export unverarbeiteter Mineralien besteuert.

    Weitere Informationen:

    Grafitvorkommen sollen Bergbausektor beleben

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

  • Öl und Gas

    Das Flüssiggasprojekt vor der tansanischen Küste kommt nicht voran.

    Nachdem der norwegische Konzessionär Equinor noch im Januar 2021 das Flüssiggasprojekt abgeschrieben hatte, scheint mit der neuen investorenfreundlicheren Regierung unter der Präsidentin Samia Suluhu Hassan wieder Bewegung in das Projekt zu kommen. Equinor und weitere Fördergesellschaften halten Offshore-Konzessionen für Erdgasvorkommen vor der tansanischen Küste. Seit Jahren ist geplant, einen Flüssiggas-Terminal in Lindi zu bauen, wo das Gas verarbeitet und dann verschifft werden kann. Nun sollen die Gespräche über fiskalische und regulative Rahmenbedingungen mit der Regierung wieder aufgenommen werden.

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

  • Nahrungsmittelindustrie

    Die industrielle Nahrungsmittelproduktion wird stetig ausgebaut. Weil zunehmend Plastikverpackungen verwendet werden, rückt das Thema Recycling immer mehr in den Fokus.

    Die Nahrungsmittelindustrie wächst. Neben den großen Playern wie Coca-Cola, PepsiCo, AB-Inbev, Diageo, Bakhresa, Mohamed Enterprise (METL), Azania, Motisun, Oilcom und Asas investieren zunehmend auch kleinere Hersteller. Die Mühlen für Mais, Reis und vor allem für Weizen dürften ihre Kapazitäten weiter ausbauen, auch aufgrund der wachsenden Nachfrage nach Backwaren aus Weizen. Die zunehmende Verwendung von PET-Flaschen macht Recycling zu einem Thema bei den Getränkeherstellern.

    Weitere Informationen: 

    Tansanias Nahrungsmittelindustrie expandiert

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

  • Umwelttechnik

    Die Dringlichkeit für weitere Investitionen in der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung wird in den kommenden Jahren zunehmen.

    Eine wachsende Bevölkerung sorgt für zunehmenden Wasserbedarf, ebenso die expandierende Landwirtschaft, Industrie sowie der Bergbau. Auch die Umweltprobleme in den Ballungszentren spitzen sich zu. In der Millionenstadt Daressalam sind die Maßnahmen im Wassersektor umfangreich, hier soll unter anderem eine Kläranlage gebaut werden. Und in der noch im Aufbau befindlichen Hauptstadt Dodoma wird mit dem Bau des Farkwa-Dammes ein neues Wasserversorgungssystem geplant.

    Weitere Information:

    Investoren für Wasser-/Abwassersektor dringend gesucht

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

  • Nahrungsmittelmarkt

    Der Import von Nahrungsmitteln steigt, weil die tansanische Landwirtschaft mit der Produktion nicht nachkommt.

    Nahrungsmittel wie Weizen, Reis, Zuckerrohr und Speiseöl werden bislang überwiegend durch Importe abgedeckt - denn bei diesen Produkten besteht großer Bedarf. Auch einzelne Fast-Food-Ketten investieren im Land und fragen importierte Nahrungsmittel nach. Der Einzelhandel bietet zahlreiche importierte Fertigprodukte für die Mittel- und Oberschicht an. Auch dürfte die Nachfrage nach derartigen Artikeln angesichts einer zuletzt wieder zunehmenden Zahl entsendeter ausländischer Arbeitskräfte steigen.

    Weitere Informationen: 

    Tansanias Landwirtschaft setzt auf Industrialisierung

    Tansanias Nahrungsmittelindustrie expandiert

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

  • Pkw- und Nfz-Markt

    Eine Erholung auf dem Neuwagenmarkt deutet sich an. Und für das Bus-Rapid-Transit-Projekt werden weiterhin Busse benötigt.

    Für das Jahr 2022 erwarten Branchenkenner eine weitere Steigerung der Neuwagenverkäufe. Bereits 2021 dürften die Absatzzahlen wieder etwas gestiegen sein. Bis Mitte des Jahres wurden 1.060 Pkw verkauft. In den letzten zehn Jahren pendelte sich der Pkw-Absatz in Tansania bei 2.000 bis 3.000 Kfz ein. Der Lkw-Markt ist recht groß angesichts der Nachfrage aus den Bereichen Logistik, Bau, Bergbau und Industrie. Im Zuge eines Bus-Rapid-Transit-Projekts in Daressalam stehen weitere Ausschreibungen für Busse an.

    Von Carsten Ehlers | Nairobi

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