Thailand plant 9 Milliarden US$ für Investitionen in Flughäfen

Thailand wird in den kommenden Jahren große Summen in den Neu- und Ausbau seiner Flughäfen investieren. Insgesamt sind mehr als 9 Milliarden US-Dollar (US$) vorgesehen. Dies geht aus Medienberichten sowie aus Plänen des Staatsunternehmens Airports of Thailand (AOT) hervor, das die sechs größten Flughäfen des Landes betreibt und die Verantwortung einiger Regionalflughäfen übernimmt.

Die volkswirtschaftliche Bedeutung der geplanten Vorhaben wird in der sogenannten Vision Thailand 2030 bekräftigt. Ministerpräsident Srettha Thavasin, der mittlerweile vom Obersten Gericht abgesetzt wurde, hatte im Februar 2024 mit der Vision seine Zukunftspläne für das Königreich vorgestellt. Oberste Priorität hat der Tourismus, die wirtschaftlich wichtigste Branche. Auf Platz 4 von insgesamt acht Visionen rangiert die Luftfahrt: Auf dem Weg zum "Aviation Hub" sollen die Flughafenkapazitäten ausgebaut werden.

Größte Projekte sind zwei neue Flughäfen östlich des nordthailändischen Wirtschaftszentrums Chiang Mai (Lanna Airport) sowie auf dem der Touristeninsel Phuket vorgelagerten Festland (Andaman International Airport). Sie sollen die beiden dort bestehenden Großflughäfen entlasten. Diese werden ebenfalls erweitert, sodass sie nach dem Ausbau zu den sechs größten Flughäfen Thailands gehören werden.

Milliardensummen fließen auch in die beiden größten bestehenden Flughäfen. Der 2006 in Betrieb genommene Suvarnabhumi Airport in Bangkok wird in die nord- und östliche Richtung erweitert. Noch im Jahr 2024 wird hier eine weitere Start- und Landebahn fertig. Der ebenfalls in Bangkok gelegene Flughafen Don Mueang, der als Heimat von Billiganbietern fungiert und in der Luftfracht eine große Bedeutung hat, wird ebenfalls in der Fläche erweitert. 

Neue Airports für die Peripherie

Thailand investiert zwar vorrangig in die Flughäfen der bestehenden Wirtschafts- und Touristenzentren. Doch auch jenseits davon wird die Luftfahrt vorangetrieben. Hier liegt die Verantwortlichkeit überwiegend beim Department of Airports, das dem Verkehrsministerium untersteht. Vorzeigeprojekt ist der Bau des Flughafens in Nakhorn Pathorn, 60 Kilometer westlich von Bangkok gelegen, für umgerechnet etwa 750 Millionen US$. 

Mindestens sechs weitere Regionalflughäfen sollen in den kommenden Jahren in Thailand gebaut werden, vielfach in mittleren und kleineren Städten. Sie sollen den Norden, den Nordosten sowie den Süden besser mit den Zentren des Landes verbinden, insbesondere für ausländische Touristen. 

Der Tourismus hat sich noch nicht vollständig von der Coronakrise erholt. Der Rekord mit knapp 40 Millionen internationalen Besuchern stammt von 2019. Doch für das Jahr 2024 werden immerhin 30 Millionen bis 35 Millionen internationale Touristen erwartet. Die Bestmarke dürfte schon bald deutlich übertroffen werden. Und dafür bedarf es einer erstklassigen Infrastruktur, auch in der Peripherie.

In 20 Jahren mehr als dreimal so viele Passagiere erwartet

Der Neu- und Ausbau der thailändischen Flughäfen greift der Marktentwicklung voraus. Denn alles spricht für eine weltweite Zunahme der Mobilität, insbesondere in den Wirtschaftswachstumsregionen in Asien. Die Internationale Luftverkehrsvereinigung (IATA) prognostiziert eine Verdoppelung des weltweiten Flugverkehrs zwischen 2023 und 2043. Das entspricht einer jährlichen Zunahme von 3,6 Prozent. 

Die stärkste jährliche Steigerung erwartet die IATA für die Asien-Pazifik-Region mit 4,6 Prozent. Die höchste Dynamik innerhalb von Asien-Pazifik verzeichnen die bevölkerungsreichsten Länder Indien, China und Indonesien sowie das besonders wirtschaftswachstumsstarke Vietnam - und das Touristenzentrum Thailand. Für das Königreich rechnet die IATA mit einem jährlichen Wachstum der Passagierzahlen von 6,4 Prozent über die nächsten zwei Dekaden. Das entspricht einer Steigerung des heutigen Luftverkehrs um den Faktor 3,5.

Deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt entwickeln sich der IATA-Prognose zufolge hingegen Nordamerika mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 1,7 Prozent, Europa mit plus 2 Prozent und Süd- und Mittelamerika mit einer Zunahme um 2,9 Prozent. Afrika und der Mittlere Osten bewegen sich mit +3,6 Prozent im weltweiten Durchschnitt und werden bis 2043 ihre Flugpassagierzahlen verdoppeln.