Branchen | Polen | Heiz-, Klima-, Luft-, Kühl-, Kältetechnik
Mehr Zeit für die Zertifizierung von Wärmepumpen
Polens staatlicher Umweltfonds verlängert eine wichtige Frist im Rahmen einer Kaufprämie für Wärmepumpen. Nicht alle Beteiligten sind mit der Änderung zufrieden.
07.06.2024
Von Christopher Fuß | Warschau
Eigentlich wollte Polens Klimaministerium ab Mitte Juni 2024 nur noch jene Wärmepumpen über das Programm Saubere Luft (Czyste Powietrze) fördern, deren technische Parameter ein akkreditiertes Labor in der EU oder in der europäischen Freihandelszone bestätigt hat. Doch nun gibt es eine Übergangsfrist. Bis Ende 2024 können auch Geräte eine Kaufprämie erhalten, die ein Qualitätssiegel von weiteren ausgewählten Organisationen tragen. Zu den unterstützen Zertifikaten gehören EHPA Q, HP Keymark und Eurovent. Besitzer von Einfamilienhäusern erhalten bei Saubere Luft bis zu 31.000 Euro Zuschüsse für neue Heizungen und Dämmstoffe.
Im Kern geht es um die sogenannte Liste der grünen Materialien ZUM. Förderfähige Wärmepumpen müssen in dem Register stehen. Das staatliche Forschungsinstitut IOŚ-PIB entfernt alle Geräte, die keine Prüfergebnisse vorweisen können. Wie das Klimaministerium mitteilt, hatten verschiedene Hersteller um mehr Zeit für eine Untersuchung gebeten. Dem Wunsch sei man nun nachgekommen, erklärt der staatliche Umweltfonds NFOŚiGW. Er setzt Saubere Luft im Auftrag des Klimaministeriums um.
Die Reaktionen der Industrie fallen gemischt aus. Während die Kammer für Erneuerbare Energieanlagen IGU OZE die Übergangsfrist kritisiert, gab es Lob von den Heizungs- und Wärmepumpenverbänden SPIUG und PORT PC. Der Umweltfonds hatte bereits 2023 Veränderungen bei Saubere Luft angekündigt. Hintergrund sind steigende Einfuhren von Wärmepumpen aus Asien, die weniger leisten als angegeben.