Die globale Herausforderung Klimawandel schlägt sich auch in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit nieder. Klimaschutz ist eines der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele, das seit dem Pariser Klimaabkommen von 2015 für die Geberinstitutionen an Bedeutung gewonnen hat. Klimafinanzierung in der Entwicklungszusammenarbeit umfasst die Finanzflüsse der Geber an die Entwicklungsländer, damit diese ihre Klimaziele umsetzen können.
Im Jahr 2022 belief sich die Klimafinanzierung der AFD-Gruppe auf 6,9 Milliarden Euro.
Klimaaktivitäten nach Regionen 2022 | Gesamtsumme in Milliarden Euro | Maßnahmen zur Anpassung in Prozent | Maßnahmen zur Eindämmung in Prozent |
'Orients': Asien und Mittlerer Osten | 2,5 | 34 | 66 |
Afrika | 2,6 | 35 | 65 |
Lateinamerika | 1,1 | 22 | 78 |
'Trois Océans': Karibik, Indischer Ozean, Pazifik | 0,6 | 26 | 74 |
Sonstige | 0,1 | 15 | 85 |
Quelle: AFD 2023
Klimafinanzierung und Geschlechtergerechtigkeit
Laut des Weltklimarates IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) sind Frauen besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen. Deshalb setzt die AFD auch im Kampf gegen den Klimawandel auf Geschlechtergerechtigkeit. Das bedeutet, sie fördert vor allem inklusive Maßnahmen in ihren Partnerländern, um dort die Klimaresilienz zu erhöhen. Mehr als 60 Prozent der Klimaprojekte tragen auch zur Geschlechtergerechtigkeit bei.
Anpassung an den Klimawandel
Adapt’Action ist ein Instrument der AFD, das 15 besonders vulnerable Länder und regionale Organisationen dabei unterstützt, sich an den Klimawandel anzupassen. Partnerländer sollen befähigt werden, ihre nationalen Klimaziele zu erreichen. Dafür müssen die Partner Anpassungsstrategien entwickeln, sektorspezifische Aktionspläne erstellen und Klimaprojekte durchführen. Zwischen 2017 und 2021 betrug das Fördervolumen 30 Millionen Euro.
Naturbasierte Lösungen
Frankreich unterstützt die Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature) bei der Definition globaler Standards für naturbasierte Lösungen. Dazu gehören Maßnahmen wie die Wiederaufforstung, nachhaltige Stadtentwicklung oder die Wiederherstellung von Küsten- und Meeresökosystemen durch Dünen, Lagunen, Korallenriffe oder Mangrovenwälder.
Wie und was wird berichtet?
Die Industrieländer berichten jährlich ihre Klimafinanzierung an die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD. Diese Finanzstatistik ist seit 1998 für alle Geberländer verpflichtend. Sie stützt sich auf fünf Kategorien, die sogenannten Rio Marker. Der Umwelt-Marker bildet vor allem Ausgaben für lokal wirksame Umweltprojekte ab. Die Marker zum Klimawandel, zur Wüstenbildung und zur Biodiversität beschreiben Aktivitäten, die eine überregionale oder globale Wirksamkeit haben.
Das Rio Marker-System ist ein Instrument der OECD, das zur Berichterstattung und zum Monitoring von Klimafinanzierung und Investitionen in klimarelevante Bereiche genutzt wird. Für die Entwicklungszusammenarbeit von Frankreich liegen diese Zahlen vor:
Fördervolumen Umwelt- und Klimaschutz 2022 | Gesamtsumme aller OECD Geberländer in Milliarden US$ | Frankreich in Milliarden US$ |
Umwelt | 51,0 | 6,3 |
Biodiversität | 11,0 | 2,1 |
Wüstenbildung | 4,8 | 0,2 |
Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels | 38,7 | 5,4 |
Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel | 34,5 | 4,5 |
Quelle: OECD Juni 2024
Mehr Informationen zur Umwelt- und Klimafinanzierung Frankreichs finden Sie im OECD-Profil der französischen Entwicklungszusammenarbeit.
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