Sie sind ein ausländisches Unternehmen, das in Deutschland investieren möchte?

Special | Indonesien | Klimaschutzatlas

Klimaschutz-Atlas

Indonesien - Hohe Energiekosten erschweren eine Energiewende

Im Archipel hat grüne Rhetorik Hochkonjunktur. Doch die im Verhältnis zu den Einkommen schon heute hohen Energiepreise machen eine baldige Umstellung auf Erneuerbare schwierig.

Von Frank Malerius | Jakarta

  • Klimastrategie: Emissionsziele für die ferne Zukunft

    Indonesien will Treibhausgase reduzieren und erneuerbare Energien fördern. Wie realistisch die gesetzten Langfristziele sind, ist heute schwer zu ermessen.

    Auch der Inselstaat will klimaneutral werden, und zwar bis 2060. Seit einigen Jahren werden Maßnahmen zum Klimaschutz auf den Weg gebracht. So sollen keine Kohlekraftwerke mehr gebaut, sondern vorhandene vorzeitig stillgelegt und der Strom grün werden. Für den Straßenverkehr ist Elektromobilität vorgesehen. 

    Doch für eine solche Zukunft müssen die politischen Akteure sehr viel höhere Hürden überwinden als ihre Kollegien in entwickelten Ländern. Mit weitaus weniger Ressourcen stehen sie in der Verantwortung, in ihrem Land die Armut zu bekämpfen und Wohlstand zu schaffen. Für eine wachsende Bevölkerung von heute 275 Millionen Menschen müssen sie die Energiepreise erschwinglich halten. Denn Energie - sei sie in Form von Benzin, Kochgas oder Strom - ist für die Verbraucher im Verhältnis zu den Einkommen deutlich teurer als in Deutschland, obwohl sie jährlich mit Milliardensummen staatlich subventioniert wird. Unter diesen Umständen ist es schwer einzuschätzen, wie ernst die Handelnden, die schon in wenigen Jahren keine politische Verantwortung mehr tragen werden, die Klimaziele nehmen, die 40 Jahre in der Zukunft liegen.   

    Indonesien: Klimabilanz im Jahr 2020

    Indikator

    Indonesien

    Bevölkerung (in Mio.)

    275

    Ranking des Landes im Climate Change Performance Index (CCPI) 1)

    Rang: 27

    Punktezahl: 57,17

    Anteil Indonesiens an den weltweiten Treibhausgas-Emissionen (in Prozent)

    1,7

    CO2-Ausstoß gesamt (in Mio. t/Jahr)

    590

    CO2-Ausstoß pro Kopf (in t CO2/Kopf und Jahr)

    2,2

    Emissionsintensität der Wirtschaft (in kg CO₂/BIP 2))

    0,2

    CO2-Preis (US$/t CO2)

    2,1

    Energieintensität der Wirtschaft (in MJ 3)/2015 US$ PPP 4))

    k. A.

    1) 2022, Rang von 64; 2) Bruttoinlandsprodukt; 3) Megajoule; 4) Purchasing Power Parity (Kaufkraftparität)Quelle: CCPI 2022; Global Carbon Atlas 2022

    Von Frank Malerius | Jakarta

  • Klimaziele: Indonesien will bis 2060 klimaneutral werden

    Der Archipel steht erst am Anfang einer Energiewende. Derzeit werden einige Weichen in Richtung eines grüneren Wirtschaftens gestellt. 

    Im Herbst 2021 hat die Regierung verlautbart, dass das Land bis 2060 klimaneutral werden soll. Eine detaillierte Roadmap für diesen Weg fehlt aber bislang. Immerhin wurden erste Reduktionsziele schon vor einer Dekade gesetzt. Aktuelle Zwischenziele wurden in internationalen Vereinbarungen festgehalten, wie etwa die Verringerung der Treibhausgasemissionen um 29 Prozent bis 2030 im Pariser Klimaschutzabkommen. 

    Emissionswerte und –ziele Indonesiens (in Millionen Tonnen CO2-Äquivalente)

    Jahr

    Treibhausgasemissionen

    1990

    370

    2000

    549

    2010

    722

    2017

    704

    2030 (Ziel)

    k. A.

    2050 (Ziel)

    k. A.

    Quelle: The PRIMAP-hist national historical emissions time series v2.1 (1850-2017) 2019

    Es gibt zahlreiche neue Klimaschutzinitiativen. Dazu gehört etwa die bevorstehende Einführung eines Emissionshandels für die Industrie. Allerdings dürfte der Preis pro Tonne Kohlendioxid niedrig angesetzt werden, um die Wirtschaft nicht zu belasten und hätte dann nur geringen Einfluss auf den CO2-Ausstoß. 

    Anderswo ist mangelnde Sanktionierung das Problem. So gibt es durchaus Vorschriften für energiesparendes Bauen. Diese werden aber zumeist nicht eingehalten, weil keine Strafen zu befürchten sind. Ein starkes Wirtschaftswachstum und hoher Bevölkerungsdruck zwingen die Baubranche vielerorts, schnell und günstig zu bauen.

    Baldige Mobilitätswende fraglich

    Viele Firmen springen dennoch auf den grünen Zug auf und bauen eifrig ein entsprechendes Image auf. Vorreiter sind die großen ausländischen Unternehmen und heimischen Konzerne, die vielfach in staatlicher Hand sind. Solaranlagen auf dem Dach, nachhaltige Produktionsprozesse und Umweltinitiativen sind plakative Maßnahmen.

    Der Kfz-Sektor soll nach Regierungsplänen auf Elektroautos umstellen. Mehrere internationale Unternehmen wurden angesiedelt, um Batteriezellen sowie E-Autos, -Busse und -Motorräder herzustellen und eine entsprechende Ladeinfrastruktur aufzubauen. Doch der Weg zu einer solchen Wende ist weit, denn nur für eine schmale Bevölkerungsschicht sind E-Autos erschwinglich. Außerdem müssten diese auf lange Zeit vorwiegend mit Kohlestrom betankt werden.

    Beim Klimaschutzbewusstsein gibt es in Indonesien ein regionales Gefälle. In einer international geprägten Stadt wie Jakarta wird der Klimawandel durchaus als eine langfristige Gefahr angesehen. Anderswo in dem riesigen Archipel haben die Menschen schlichtweg andere Sorgen und sehnen sich vor allem nach einem wirtschaftlichen Aufstieg. 

    Von Frank Malerius | Jakarta

  • Klimagesetze: Rechtsunsicherheiten bleiben bestehen

    Die Regierung hat Abnahmepreise für grünen Strom festgelegt. Die Marktteilnehmer sind skeptisch. Größte Probleme bleiben mangelnde Rechtssicherheit und Local-Content-Regeln. 

    Die indonesische Regierung hat am 13. September mit der Präsidialverordnung 122/2022 die lang erwartete Reform für die Erneuerbaren in der Stromerzeugung beschlossen. Sie ersetzt die Verordnung 50/2017, die bisher den Rahmen vorgab und zu keinem substanziellen Ausbau von nachhaltigen Erzeugungsformen geführt hatte. Die neue Verordnung verändert unter anderem das Vergütungssystem sowie die Ausschreibungsregeln. Dennoch fehlt Investoren weiterhin ein verlässlicher Rahmen, vor allem strikte Local-Content-Bestimmungen sowie eine generelle Rechtsunsicherheit behindern die Entwicklung des Sektors.

    Wichtigster Regulierer für erneuerbare Energien ist das Energieministerium mit den untergeordneten Generaldirektoraten für Erneuerbare Energien und Energieeinsparung (EBTKE) sowie Elektrizität (GATRIK). Grundlage aller Regulierungen ist die nationale Energiepolitik (KEN), die 2014 vom Nationalen Energierat (DEN) aufgestellt wurde. Sie legt die übergeordneten Ziele im Energiesektor fest - einschließlich der Zielsetzungen für erneuerbare Energien. Als Pläne zur Umsetzung von KEN dienen RUEN, ein Langzeitstrategieplan für den Energiesektor, und RUKN, ein jährlich aktualisierter Zehnjahresplan, der sich mit dem Stromsektor befasst. Der jährlich ausgestellte Businessplan des staatlichen Stromversorgers PLN (RUPTL) wird auf Basis des RUKN erstellt.

    Gesetzlicher Meilenstein im Energiebereich war das Gesetz Nr. 30/2009 (Energiegesetz) und einige der dazugehörigen Durchführungsbestimmungen, unter anderem die Regulierungen Nr. 14/2012 zu Geschäftsaktivitäten im Bereich der Stromversorgung und Nr. 50/2017 zur Nutzung erneuerbarer Energieressourcen für die Stromproduktion, einschließlich der letzten Anpassung Nr. 4/2020.

    Indonesien bietet generell wenig Rechtssicherheit. Viele Gesetze haben in der Praxis nur empfehlenden Charakter und werden, wenn sie in der Realität unerwünschte Konsequenzen haben, schnell wieder kassiert. Bisweilen auch mit rückwirkender Gültigkeit.

    Von Frank Malerius | Jakarta

  • Investitionen: Schmale Mittel für Erneuerbare

    In der Stromerzeugung liegt großes Potenzial für Emissionssenkungen. Umweltorganisationen bemängeln aber, dass Investitionen in die Erneuerbaren zu gering ausfallen.

    An den offiziellen Zahlen der Investitionsbehörde Badan Koordinasi Penanaman Modal (BKPM) lässt sich nicht ablesen, wie viele Mittel in den Umweltschutz fließen. Generell gilt ein erheblicher Teil der Industrieanlagen als veraltet oder ineffizient, seien es Kohlekraftwerke, Zementwerke oder energieintensive Düngemittelfabriken. Staatliche Initiativen, sie zu ersetzen oder auf einen neueren technologischen Stand zu bringen, dürfte es eher bei den Staatsunternehmen geben, die weite Teile der Wirtschaft bestimmen. Privatfirmen modernisieren nur dann, wenn es sich auszahlt oder sie gesetzlich dazu gezwungen werden. 

    Indonesien ist ein Schwellenland, das erhebliche Teile seines Staatshaushalts für die Armutsbekämpfung verwendet. Es hat daher geringere Spielräume als Industrieländer, Investitionen in den Umweltschutz zu tätigen, die sich nicht unmittelbar wirtschaftlich auszahlen. Denn Industrien müssen für den heimischen Markt mit seiner geringen Kaufkraft möglichst günstig produzieren. Und Exportbranchen, wie etwa die Textilindustrie, stehen in einem scharfen Wettbewerb um Absatzmärkte mit anderen Niedriglohnländern. Deshalb muss die Regierung mit zu scharfen Umwelt- und Klimavorschriften ausgesprochen vorsichtig sein.

    Investitionen in Recycling und öffentlichen Nahverkehr

    Provinzregierungen investieren seit einigen Jahren verstärkt in das Recycling, um der steigenden Menge an Plastikmüll Herr zu werden. Sie haben nach den zwei Jahrzehnten mit hohen Wachstumsraten durchaus Mittel, um entsprechende Anlagen anzuschaffen und werden dabei oftmals von internationalen Gebern unterstützt. Diese spielen eine wichtige Rolle bei Investitionen in Umweltprojekte. Mehrere deutsche Unternehmen sind im Geschäft.

    In den größeren Städten hat es in den vergangenen Jahren erhebliche Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr gegeben. In Jakarta sind beispielsweise die erste U-Bahnlinie, eine Bahnverbindung zum Flughafen und mehrere Zugstrecken in die Vororte entstanden. Die U-Bahn wird derzeit weiter ausgebaut. Oft geht es dabei allerdings darum, in den staugeplagten Städten überhaupt noch Mobilität zu gewährleisten. Auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (Kfw) fördert grüne Infrastrukturprojekte im Land.

    Zurückhaltung bei den Erneuerbaren

    Die Stromversorgung leistet weitgehend der staatliche Monopolist Perusahaan Listrik Negara (PLN). Der Konzern investiert in zahlreiche Wasserkraftwerke, Geothermieanlagen oder Solarkraftwerke. Für private Betreiber gilt er aber bei Abnahmepreisen als ausgesprochen schwieriger Verhandlungspartner. Laut Umweltorganisationen sind die Investitionen in erneuerbare Energien viel zu gering. Der in Jakarta ansässige Umwelt-Think-Tank IESR rechnet vor, dass in den vergangenen fünf Jahren nicht einmal halb so viel an neuen Erneuerbaren-Kapazitäten installiert wurden, wie jährlich nötig wäre, um die Pariser Klimaziele für 2025 zu erreichen.   

    PLN steht aber schon heute vor dem Problem, Strom unter dem Erzeugerpreis verkaufen zu müssen, um ihn für breitere Bevölkerungsschichten erschwinglich zu halten. Dadurch hat der Staatskonzern einen riesigen Schuldenberg angehäuft, den das Finanzministerium ausgleichen muss und der in der Zukunft investitionshemmend wirkt.

    Durchregieren ist nicht möglich

    Der Archipel ist die am besten funktionierende Demokratie der ASEAN, zwischen Regierung und Bevölkerung gibt es einen fortwährenden Rückkopplungsprozess. Die meisten Indonesier wollen mit ihren Familien wirtschaftlich vorankommen und wählen diejenigen Vertreter ab, die sich dem entgegenstellen. Sie verlangen einen Arbeitsplatz, Sozialleistungen und erschwingliche Energiepreise. Die Politik muss sich daher genau überlegen, welche Schwerpunkte sie bei Investitionen setzt. 

    Denn wenn die Preise für die Grundversorgung, seien es Nahrungsmittel, Benzin oder Strom, nur um wenige Cent steigen oder etwa Leistungen aus der staatlichen Krankenversicherung gestrichen werden, sorgt das für Unruhe. Umwelt- und Klimaschutz sind in der Mittelschicht positiv konnotiert, doch sozialer Aufstieg hat für die breite Masse einen höheren Stellenwert.   

    Von Frank Malerius | Jakarta

  • DIHK-AHK-Umfrage zum Klimaschutz 2022

    Indonesien

    Die Umfrage wurde im April und Mai 2022 von der DIHK unter 2.860 Mitgliedsunternehmen der deutschen Auslandshandelskammern (AHK) durchgeführt. Unternehmen aus insgesamt 107 Ländern nahmen daran teil. Die Befragung gibt wieder, wie die in dem jeweiligen Land tätigen deutschen oder eng mit Deutschland kooperierenden Unternehmen die Situation vor Ort wahrnehmen.

    Von Martin Knapp (DIHK) | Berlin

  • Energie: Kohle dominiert die Stromerzeugung

    Zwei Drittel der Elektrizität werden mit Kohle erzeugt. Der Anteil soll zwar sinken, doch durch die stark steigende Stromnachfrage wird die Kohleverbrennung deutlich ausgeweitet.

    Indonesiens Energiemix hat sich den den letzten zehn Jahren verändert. Die Anteile von Öl und Gas gingen um 13 beziehungsweise 5 Prozent zurück. Gleichzeitig nahmen der Anteil von Kohle um 10 Prozent und von erneuerbaren Energien um 8 Prozent zu. Unter die erneuerbaren Energien fallen auch 4 Prozent Biodiesel. Die Energienachfrage wird unter anderem aufgrund des Wohlstandswachstums, des Bevölkerungswachstums und Ausbaus der Schwerindustrie auch weiterhin stark wachsen. 

    Kohle ist in Indonesien im Überfluss vorhanden und daher der günstigste Energieträger. Der Kohlebergbau boomt. Der Archipel hat in den vergangenen zehn Jahren schwarzes Gold für mehr als eine Viertelbillion US-Dollar (US$) ausgeführt. Im Jahr 2022 stand ein neuer Exportrekordwert von 55 Milliarden US$ zu Buche, auch nach Deutschland wurde indonesische Kohle verschifft. Etwa 70 Prozent der Förderung gehen in den Export. Mit den Erlösen treibt das Land seine Industrialisierung voran und finanziert Sozialleistungen.

    Über den Export hinaus stellen die großen Lagerstätten in Ostkalimantan und Südsumatra auch in weiten Teilen die eigene Stromversorgung sicher. Sie basiert zu zwei Dritteln auf Kohle. Dieser Anteil wurde in den vergangenen 20 Jahren kontinuierlich ausgebaut. 

    Keine neuen Kohlekraftwerke?

    Der Zehnjahresplan zur Stromversorgung des staatlichen Konzerns PLN sieht vor, dass der Anteil von Kohle an der Stromerzeugung von 67 Prozent im Jahr 2021 auf 59 Prozent im Jahr 2030 absinkt. Durch die steigende Nachfrage weitet sich die jährliche Kohleverbrennung im selben Zeitraum aber um fast 40 Prozent auf 153 Millionen Tonnen aus. Praktisch jedes Jahr gibt es einen neuen Rekord der Kohlenutzung. Damit liegt Indonesien im globalen Trend: Laut Internationaler Energieagentur (IEA) war 2021 weltweit ein Rekordjahr der Kohleverstromung. Noch viele weitere dürften folgen.

    Die Regierung hat Ende 2021 trotzdem verlautbart, keine neuen Kohlekraftwerke jenseits der bereits geplanten mehr zu bauen und stattdessen mit finanzieller Unterstützung internationaler Geber alte Anlagen vom Netz zu nehmen. Das lässt sich derzeit verkraften, denn vor allem auf Java, das für 60 Prozent der Wirtschaftsleistung und 75 Prozent der Stromerzeugung des Landes steht, gibt es große Überkapazitäten. Wie allerdings angesichts einer möglichen Verdoppelung der Nachfrage in nur 12 bis 15 Jahren mittelfristig für die Verbraucher bezahlbarer Storm erzeugt werden soll, müssen nachfolgende Regierungen klären.

    Derweil sagen Verantwortliche der indonesischen Energiepolitik in Interviews mit deutschen Forschungseinrichtungen, dass die aktuellen Erneuerbaren-Ausbauziele eher ein symbolischer Akt seien. Kohle sei ein Mittel, um Armut zu bekämpfen, die Industrialisierung voranzutreiben und Entwicklung in Regionen zu bringen, die andernfalls keine wirtschaftliche Perspektive hätten.

    Hoffnungen ruhen auf Wasserkraft

    Der Inselstaat will dennoch mehr grünen Strom erzeugen: Nach dem Zehnjahresplan von PLN soll der Anteil der Erneuerbaren an den Erzeugungskapazitäten von heute 13 Prozent bis 2030 auf 29 Prozent ausgebaut werden. Doch daran sind Zweifel angebracht, sollte sich an den mangelhaften Investitionsbedingungen im Energiesektor nichts ändern. Die Technologie für die Erneuerbaren kommt überwiegend aus dem Ausland. Teure Importe sind der Regierung aber ein Dorn im Auge.

    Hoffnung ruht auf Wasserkraft, deren Erzeugungskapazitäten bis 2030 um 10 Gigawatt ausgebaut werden sollen. Allerdings liegen die entsprechenden Ressourcen häufig in dünn besiedelten Regionen. Entsprechende Großprojekte werden vor allem von chinesischen Unternehmen durchgeführt. Das größte Wasserkraftprojekt sind die sogenannten "Kaskaden"-Staudämme im Fluss Kayan in der Provinz Nordkalimantan. Ob, wann und in welchem Umfang der mit Kosten von bis zu 18 Milliarden US$ bezifferte Bau erfolgt, ist aber unklar. Eine Explorationsgesellschaft wurde 2011 gegründet, aber erst jetzt liegen erste Baugenehmigungen vor. 

    Solarenergie gewinnt an Bedeutung

    Bis vor wenigen Jahren spielte Solarkraft praktisch keine Rolle in den Planungen zur indonesischen Stromerzeugung. Nun soll sie bis 2030 um eine Nennleistung von fast 5 Gigawatt ausgebaut werden. Entwicklungshilfeorganisationen arbeiten vor allem in der Peripherie daran, außerhalb größerer Stromnetze mithilfe von Solarkraftanlagen Dieselgeneratoren zu ersetzen. 

    Ende 2021 wurden neue Anreize für Solardachanlagen gesetzt, aber kurz danach von PLN als zu kostspielig teilweise wieder zurückgeschraubt. Erst wenige Tausend Dachanlagen soll es landesweit geben. Treiber der Entwicklung sind ausländische Konzerne, die um ein grünes Image bemüht sind, sowie die großen Staatsunternehmen, denen die Regierung solche Maßnahmen politisch vorgeben kann. 

    Windenergie spielt in dem riesigen Archipel bisher keine Rolle. Die Breitengrade um den Äquator sind vergleichsweise windarm, windstärkere Gegenden müssen lokal identifiziert werden. Bisher gibt es zwei Windparks in Südsulawesi, ein dritter soll in Westjava gebaut werden. Laut PLN soll es bis 2030 installierte Windkapazitäten von gerade einmal 600 Megawatt geben. Diese würden selbst innerhalb der Erneuerbaren dann weiterhin nur einen marginalen Beitrag zur Stromerzeugung leisten.

    Schwieriges Geschäftsfeld bei Geothermie

    Indonesien liegt auf dem pazifischen Feuerring und verfügt dadurch über ein großes Potenzial an Geothermie, vor allem auf Sumatra, Java und Sulawesi. Die Ressourcen sind aber nur zu einem kleinen Teil erschlossen. Geothermie ist nach Wasserkraft der zweitwichtigste Sektor der Erneuerbaren, bis 2030 sollen immerhin weitere 3,4 Gigawatt an Stromerzeugungskapazitäten aufgebaut werden.

    Allerdings berichten ausländische Marktteilnehmer über schlechte Investitionsbedingungen in der Geothermie: Mangelhafte Rechtssicherheit, unzuverlässige einheimische Partnerunternehmen, Widerstand der lokalen Bevölkerung und schwierige Verhandlungen mit PLN über Abnahmepreise machen ein Engagement riskant.

    Zu wenig Erneuerbare für grünen Wasserstoff

    Da die Erneuerbaren auf absehbare Zeit nur einen kleinen Anteil der Stromversorgung leisten werden, wird Indonesien keinen grünen Wasserstoff in größeren Mengen erzeugen können. In der Peripherie gibt es allerdings einige kleinere Projekte zur Selbstversorgung.

    Die Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid (CSS) ist eine neue Technologie im Archipel. Der spanische Energiekonzern Rapsol plant laut Presseberichten eine entsprechende Anlage auf Sumatra.

    Von Frank Malerius | Jakarta

  • Verkehr: Indonesien fördert die Elektromobilität

    Die Regierung hat eine Batteriezellenfertigung und weitere Technologieanbieter für E-Mobilität ins Land gelockt. Doch Stromer sind für indonesische Konsumenten zu teuer.

    Jakarta propagiert die Wende zur Elektromobilität. Diese würde nicht nur den Smog aus den Städten verbannen, sondern vor allem teure Kraftstoffimporte verringern, die bei hohen Weltmarktpreisen die Außenhandelsbilanz belasten. Allerdings müssten Elektroautos vor allem mit Strom aus Kohle betankt werden, die noch lange Zeit wichtigster Energieträger in der Elektrizitätserzeugung bleiben wird.

    Das Vorhaben trägt erste Früchte: Vor den Toren Jakartas ist die erste Batteriezellenfabrik im Bau. Hyundai und der chinesische Konkurrent Wuling montieren (auf CKD Basis) im Land in kleinen Stückzahlen E-Autos. Ein Konsortium aus drei Staatsunternehmen, die Indonesia Battery Holding (IBC), soll in Kooperation mit den taiwanischen Unternehmen Foxconn und Gogoro den Wandel zur Elektromobilität flankieren. 

    Möglicherweise werden Batteriezellen und E-Autos auch für den Export produziert, denn E-Autos sind für den indonesischen Markt noch viel zu teuer. Sie konkurrieren mit fabrikneuen Familienvans für 10.000 US-Dollar. Im Jahr 2022 wurden in Indonesien 10.000 E-Autos verkauft, das entspricht weniger als 1 Prozent der Pkw-Produktion. Den Import teurer Stromer wird die Regierung mit Blick auf den Außenhandelssaldo nicht in größerem Umfang zulassen - obwohl sie Steuererleichterungen genießen. Ein weiteres Hindernis ist die erst rudimentäre öffentliche Ladeinfrastruktur. Zudem sind die Netze schon heute instabil, und es gibt häufig lokale Stromausfälle.

    Vielversprechender ist der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in den Städten, wo mittlerweile mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt. Jakarta geht als Beispiel voran. Zahlreiche Light-Rail-Transit-Strecken sind entstanden, die Pendler aus den Nachbarprovinzen Banten und Westjava in die Metropole befördern. Zudem wurde die erste U-Bahn gebaut. Darüber hinaus sollen auf Java neue Fernbahnstrecken die großen Städte miteinander verbinden. Prestigeprojekt ist die mit chinesischer Hilfe gebaute erste Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke zwischen Jakarta und dem 150 Kilometer entfernten Bandung, die vor der Eröffnung steht.

    Von Frank Malerius | Jakarta

  • Ausbau der Schwerindustrie hemmt die Dekarbonisierung Indonesiens

    Indonesien hat zahlreiche Gesetze für mehr Energieeffizienz in der Industrie verabschiedet. Doch auch ihre Umsetzung dürfte die stark steigende Nachfrage nach Energie kaum bremsen. (Stand 05.04.2023)

    Die Voraussetzungen für einen sinkenden Energiebedarf in der indonesischen Industrie sind ungünstig. Denn die Wirtschaftsleistung steigt jährlich real um mehr als 5 Prozent. Es herrscht eine stark anziehende Nachfrage nach Strom, Öl und Gas. Der Wohlstand steigt und die Bevölkerung wächst jährlich um fast 3 Millionen Menschen. Fast alle Industriebranchen befinden sich daher auf Wachstumskurs.

    Gesetze für mehr Energieeffizienz

    Wenn der Energiebedarf weiter steigt, bleibt nur die Möglichkeit, Energie effizienter einzusetzen. Dafür wurden schon vor vielen Jahren mehrere breit angelegte Gesetze erlassen (zum Beispiel Law No. 30/2007 on Energy, Government Regulation No. 70/2009 on Energy Conservation). Mit der sogenannten Green Industry Policy schuf die Regierung eine gesetzliche Grundlage für Verbesserungen der Energieeffizienz in der Industrie. Später folgten weitere darauf aufbauende Vorgaben.

    Seitdem gelten für Unternehmen mit hohem Energieverbrauch gesetzliche Auflagen. Sie umfassen öffentliche Berichterstattung zum Energieverbrauch, verpflichtende Effizienzaudits und die Einführung von Energie-Management-Programmen. Auch der internationale ISO 50001-Standard wurde in das Standardisierungsprogramm implementiert.

    Das Ministerium für Energie und Rohstoffe zeigt in einer Grafik, dass von 2015 bis 2020 Energieeinsparungen von 63,8 Millionen BOE (Barrel of Oil Equivalent) erzielt wurden, das entspräche 6,4 Prozent des Energiebedarfs des Jahres 2020. Wie akkurat dieses Ergebnis gemessen wurde, lässt sich nicht nachprüfen.

    Indonesien ist abhängig von ausländischer Technologie

    Um in den in vielen Branchen veralteten Industrieanlagen (energetisch) effizienter wirtschaften zu können, ist ausländische Technologie notwendig. Denn Indonesien stellt diese selbst kaum her. Vielfach müssten neue Anlagen gebaut werden, anderswo könnten durch Umrüstung Effizienzgewinne erzielt werden.

    Doch hier hat ein Schwellenland wie Indonesien, in dem Entwicklungsziele auf Armutsbekämpfung und den Aufbau einer Mittelschicht ausgerichtet sind, kleinere Spielräume als wohlhabende Industrieländer. Die Regierung versucht durch Subventionen möglichst vielen Menschen die Teilnahme am Wirtschaftsleben zu ermöglichen. Eine substanzielle Kürzung der Mittel in diesen Bereichen ist in der indonesischen Demokratie nicht mehrheitsfähig.

    Wenn sich Investitionen in die Umrüstung oder der Neubau von Industrieanlagen auf absehbare Zeit rentieren, dürften entsprechende Maßnahmen umgesetzt werden. Sofern diese die Preise von grundlegenden Gütern (wie Nahrungsmitteln, Dünger oder Baustoffen) für Verbraucher in die Höhe treiben, stehen die Chancen auf Veränderung schlecht. Klar ist, dass Effizienzgewinne nicht annähernd den stark steigenden Mehrbedarf an Energie ausgleichen können.

    Auch die staatliche Subventionierung klimafreundlicherer Güter ist keine dauerhafte Lösung, weil dafür Mittel aus anderen Sozialleistungen abgezweigt werden müssten. Die bevorstehende Einführung eines Emissionshandels für die Industrie ist eine von zahlreichen neuen Klimaschutzinitiativen. Allerdings dürfte der Preis pro Tonne Kohlendioxid niedrig angesetzt werden, um die Wirtschaft nicht zu belasten und hätte dann nur geringen Einfluss auf den CO2-Ausstoß.

    Wachsende Montanindustrie benötigt mehr Energie

    Viele energieintensive Sektoren der Schwerindustrie expandieren, allen voran der Nickelsektor. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Nickelschmelzen gebaut, viele weitere sind in Planung. Ein Abnehmer ist die Stahlindustrie, die durch die Weiterverarbeitung von Nickel zu Edelstahl enorm gewachsen ist. Indonesien ist - vor allem dank riesiger chinesischer Stahlwerke auf Sulawesi - binnen weniger Jahre zu einem der größten Stahlexporteure der Welt avanciert. Nickel ist auch wichtiger Bestandteil der Batterien von E-Autos, deren Produktion den Abbau des Rohstoffs zusätzlich anregt. Indonesien ist als weltweit größter Förderer bestrebt, möglichst viele der energieintensiven Weiterverarbeitungsschritte im Land zu halten.

    Die Zementindustrie wächst ebenfalls und es entstehen neue Werke – trotz bestehender Überkapazitäten. Für die wachsende Bevölkerung müssen jährlich etwa 1 Million neue Häuser und Apartments gebaut werden und auch der Infrastrukturausbau boomt. Der Bedarf an Düngemitteln steigt ebenfalls stark. Die Hersteller sind abhängig von staatlich subventioniertem Gas. Neue Werke werden auch in der Papierindustrie errichtet. Zudem befinden sich mehrere Raffinerieprojekte (Neubauten und Erweiterungen) in der Pipeline. Etliche Kohlevergasungsanlagen sind im Bau. Und in einem riesigen neuen Industriepark in Nordkalimantan soll unter anderem eine Aluminiumhütte in Betrieb gehen.

    Auch jenseits dieser Branchen will die Regierung die industrielle Basis stärken. Produkte, die heute importiert werden müssen, sollen schon bald in heimischen Fabriken hergestellt werden. Die angestrebte Weiterverarbeitung von mineralischen Rohstoffen im Land durch die sogenannte Downstreaming-Roadmap dürfte den Energiebedarf mittel- und langfristig ebenfalls weiter antreiben. Darüber hinaus soll die bisher schwache, exportorientierte Leichtindustrie expandieren. Indonesien will dabei auch produzierenden Unternehmen, die neben China neue Produktionsstandorte ansteuern, eine neue Heimat bieten.

    Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen erscheint der von internationalen Klimaschutzinitiativen angestrebte industrielle Emissionszenit im Jahr 2030 unrealistisch. Alleine in den vergangenen zehn Jahren ist – trotz Coronakrise – der Strombedarf der indonesischen Industrie um 50 Prozent gestiegen. Auch bei anderen Energieformen, die etwa im Bergbau und der Weiterverarbeitung von Rohstoffen benötigt werden, steigt die Nachfrage kontinuierlich an.

    Von Frank Malerius | Jakarta

  • Gebäude: Energieeffizienz wird kaum eingefordert

    In Indonesien gibt es Gesetze zum energieeffizienten Bauen. Deren Nichteinhaltung hat aber selten Konsequenzen. Dennoch dürfte Dämmung angesichts hoher Strompreise wichtig werden.

    In Indonesien sind die Gebäude häufig einfachverglast und wenig gedämmt. Die wachsende Mittelschicht fragt stromhungrige Klimaanlagen nach, doch unter den genannten Bedingungen entweicht die Kühle schnell wieder. Seit vielen Jahren gibt es baurechtliche Verordnungen zur Energieeffizienz, die aber nicht landesweit gelten, sondern nur in einigen größeren Städten. Dazu zählen unter anderem konkrete Vorgaben zu Beleuchtungssystemen, Rolltreppen, Klimaanlagen und Fassaden für Bauten ab einer bestimmten Fläche. Ihre Einhaltung wird aber kaum kontrolliert. Es wird überwiegend schnell und günstig gebaut, denn die Bevölkerung wächst jährlich um 3 Millionen Menschen. Dämmung oder teure Technik sind dabei oftmals zu kostspielig.

    Auf der anderen Seite befördern Marktmechanismen aber zunehmend auch die Energieeffizienz. Denn die Strompreise sind im Verhältnis zu den Einkommen hoch. Eine private Immobilie oder ein neues Büro wird deshalb mittlerweile auch immer häufiger nach dem jeweiligen Verbrauch ausgewählt.

    Der Archipel baut in der Beratung rund um Energieeffizienz eigenes Know-how auf. So wurden Fachkräfte ausgebildet, die Energiesysteme implementieren und auditieren können. Einige haben beim Technischen Überwachungsverein (TÜV) vor Ort eine wirtschaftliche Zusatzqualifikation erworben. Damit können sie gegenüber Banken als kompetente Ansprechpartner in Fragen der Finanzierung entsprechender Umbauten und der Einsparung von Energiekosten auftreten. 

    Energieeffizientes Bauen dürfte auch wichtig für die neue Hauptstadt in der Provinz Ostkalimantan werden.

    Von Frank Malerius | Jakarta

  • Land- und Forstwirtschaft: Urwaldrodungen werden verringert

    Die Umwandlung von Wäldern in Nutzflächen ist laut internationalen Statistiken der größte Verursacher von Treibhausgasemissionen in Indonesien.

    Indonesien ist in den vergangenen Jahren durch Waldbrände und großflächige Rodungen von Urwäldern für Palmölplantagen international in die Schlagzeilen geraten. Denn sie sind die Quellen riesiger Treibhausgasmissionen. Nachdem sich die Fläche von Palmölplantagen zwischen 2000 und 2022 auf 15 Millionen Hektar (das entspricht der gemeinsamen Fläche von Österreich, der Schweiz und den Niederlanden) mehr als vervierfacht hat, gibt es mittlerweile ein Moratorium gegen eine weitere Expansion.

    Im Zuge dieser und anderer Rodungen solcher CO2-Speicher hatten Norwegen und Indonesien ab 2010 ein international hochgelobtes Abkommen vereinbart, das dem Archipel Geldzahlungen in Höhe von bis zu 1 Milliarde US-Dollar (US$) gegen den Stopp von Rodungen versprochen hatte. Doch im September 2021 wurde es im Streit über die Auszahlung der ersten Tranche in Höhe von 56 Millionen US$ aufgelöst. Ein Jahr später unterzeichneten beide Staaten ein neues Abkommen.

    Nahrungsmittelproduktion wird ausgeweitet

    In den vergangenen Jahrzehnten haben die Waldrodungen dennoch kontinuierlich abgenommen. Heute gilt noch etwa die Hälfte der Landesfläche sowohl mit Primär- und Sekundär- sowie Plantagenwäldern als bewaldet. Zwar lässt sich illegaler Holzeinschlag in einem so großem Land nicht komplett verhindern. Es gibt laut Branchenexperten aber ernsthafte Bemühungen, ihn zu unterbinden. Die kommerzielle Holzerzeugung, etwa für die Möbel- oder die Papier- und Zellstoffindustrie, ist weitgehend auf spezielle Produktionswälder beschränkt. 

    Indonesien wird aber angesichts eines jährlichen Bevölkerungswachstums von fast 3 Millionen Menschen immer stärker abhängig vom Import von Agrarrohstoffen und Nahrungsmitteln. Deshalb dürften weitere Gebiete in landwirtschaftliche Nutzflächen umgewandelt werden, sei es etwa für den Anbau von Reis, Soja, Mais, Zuckerrohr oder Gemüse. 

    Von Frank Malerius | Jakarta

  • Fachkräfte für den Klimaschutz: Zu wenig qualifiziertes Personal

    Indonesien hat einen großen Mangel an Fachkräften, insbesondere in technischen Bereichen. Zwar existiert eine Bildungsoffensive, doch es dürfte nur langsame Fortschritte geben. 

    Ein Flaschenhals für die wirtschaftliche Entwicklung Indonesiens ist der Mangel an Fachkräften in praktisch allen modernen Wirtschaftsbereichen. Es gibt kein berufliches Ausbildungssystem, und auch die Schulbildung ist stark ausbaufähig: In internationalen Bildungsvergleichsstudien rangiert der heimische Nachwuchs stets auf den hinteren Plätzen. Laut Weltbank gelten mehr als die Hälfte der 15-jährigen Indonesier als funktionale Analphabeten. 

    Dieses Problem wurde von der Politik erkannt. Es wird in Schulbildung investiert, Arbeitslose erhalten Weiterbildungsgutscheine, und auch die bisher nur marginale Forschungstätigkeit soll durch eine institutionelle Reform vorangetrieben werden. Die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) leitet duale Ausbildungsinitiativen, gemessen an dem großen Bedarf allerdings nur in geringem Umfang. 

    Insbesondere in technischen Bereichen ist der Fachkräftemangel eklatant, und Unternehmen müssen neue Mitarbeiter mühsam anlernen. Das hat auch Konsequenzen für die relativ neue Umwelttechnik. Beispielsweise gilt bei der Solaroffensive der Mangel an Fachkräften, die entsprechende Anlagen installieren können, ausdrücklich als Hindernis.

    Laut Statistikamt Badan Pusat Statistik gibt es in Indonesien 3.000 Hochschulen mit insgesamt 7,7 Millionen Studierenden, aber kaum eine davon ist international konkurrenzfähig. Wer es sich leisten kann, studiert im Ausland, insbesondere in Australien oder in den USA. In technischen Feldern ist auch Deutschland ein gefragter Studienort. Insgesamt machen laut Bildungsstatistiken nur 8,5 Prozent der Jugendlichen eines Jahrgangs einen Hochschulabschluss und davon nur 16 Prozent in einem technischen Fach.

    Von Frank Malerius | Jakarta

  • Kontaktadressen

    Bezeichnung

    Anmerkungen

    Germany Trade & Invest

    Außenhandelsinformationen für die deutsche Exportwirtschaft, auch Hinweise zu Ausschreibungen

    AHK Indonesien  („Ekonid“)

    Anlaufstelle für deutsche Unternehmen

    Ministerium für Energie und Rohstoffe (ESDM)

    Setzt die Leitlinien der Energiepolitik

    Ministerium für Umwelt und Forstwirtschaft

    Reguliert die Forstwirtschaft

    PLN

    Staatlicher Stromversorger

    Investitionsbehörde (BKPM)

    Wirbt ausländische Investoren an

    Industrie- und Handelskammer (Kadin)

    Interessenvertretung für indonesische Unternehmen

    Gesellschaft für erneuerbare Energien (METI)

    Forum für Wissenschaftler, Regulierungsbehörden und Nichtregierungsorganisationen

    Verband der Geothermiebranche (INAGA)

    Interessenvertretung

    Verband der indonesischen Solarbranche (AESI)

    Interessenvertretung

    EBTKE ConEx

    Messe für die Erneuerbaren-Branche

    IndoGreen

    Messe für nachhaltige Forstwirtschaft

    Institute for Essential Policy Reforms (IESR)

    Think Tank, veröffentlicht Studien zur Energiewende

  • AHK-Angebote

    AHK Indonesien

    Die AHK Indonesien führt jedes Jahr Studien, Delegationsreisen und Veranstaltungen zu folgenden Themen durch:

    • seit 20 Jahren Erneuerbare Energien,
    • seit 15 Jahren Energieeffizienz,
    • seit 10 Jahren Waste Management.

    Im Jahr 2020 sind die Elektromobilitatät und 2022 der Wasserstoff als neue Themenschwerpunkte hinzugekommen.

    Die AHK ist in der Regel bei den Aktivitäten der deutschen Ministerien, BMZ, BMU oder BMWK und ihrer Mittlerorganisationen, wie zum Beispiel der KfW und der GIZ, vor Ort involviert, zunehmend auch bei europäischen Programmen. Die AHK hat eine spezielle Hydrogen Plattform gelaunched https://greenhydrogen.my.id/. Außerdem wird eine weitere Plattform zum Thema Extended Producer Responsibility (EPR) hinzukommen.

    Kontakt


    Telefon: +62 21 315 4685

    E-Mail: info@ekonid.id

    Homepage: http://indonesien.ahk.de

nach oben
Feedback
Anmeldung

Bitte melden Sie sich auf dieser Seite mit Ihren Zugangsdaten an. Sollten Sie noch kein Benutzerkonto haben, so gelangen Sie über den Button "Neuen Account erstellen" zur kostenlosen Registrierung.