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Wirtschaftsumfeld | Japan | Außenhandel

Japans Außenhandel wächst 2025 wieder

Deutschlands zweitgrößter Handelspartner in Asien rechnet im Fiskaljahr 2025 mit einem stabilen Außenhandel. Bei den deutschen Exporten legt 2024 vor allem ein Sektor zu.

Von Frank Robaschik | Tokyo

Der Außenhandelsverband Japan Foreign Trade Council (JFTC) erwartet für die fünftgrößte Handelsnation der Welt für das Fiskaljahr 2025 (1. April bis 31. März) einen realen Anstieg der Ausfuhren um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Einfuhren sollen real um 2,3 Prozent zulegen. Nominal sollen Exporte und Importe in Yen leicht sinken. Der JFTC erwartet jedoch eine Stärkung des Yen gegenüber dem US-Dollar (US$) um 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Daher ergibt sich in US$ für das Fiskaljahr 2025 voraussichtlich ein Zuwachs der japanischen Exporte von circa 6,2 Prozent und der Importe um circa 2,7 Prozent.

Starke Unterschiede in den Prognosen je nach Exportgut

Der JFTC prognostiziert, dass die Exporte bei Halbleiter- und Displayausrüstungen, Kfz-Teilen sowie bei Halbleitern und elektronischen Bauteilen auf Yen-Basis signifikant zunehmen werden. Die Ausfuhren der Kfz-Industrie und der chemischen Industrie sollen dagegen sinken. 

Für die Importe sagt der JFTC einen Rückgang in Yen um nominal 3,5 Prozent voraus. Hauptgrund sind geringere erwartete Ausgaben für Brennstoffe und Nahrungsmittel. Dagegen sollen die Einfuhren von Halbleitern und elektronischen Bauteilen, Kraftfahrzeugen, Nichteisenmetallen und Flugzeugen zulegen. Deutsche Zulieferer sollten von Zuwächsen bei Halbleitern, Kraftfahrzeugen und Flugzeugen direkt oder indirekt - etwa über Zulieferungen von Flugzeugteilen nach Frankreich - profitieren können. Die Zahl der ausländischen Touristen wächst aktuell sehr stark. Dieser Trend schiebt die Nachfrage nach neuen Flugzeugen an.

Japans große exportorientierte Unternehmen fahren derzeit Gewinne ein. Somit stehen Ihnen mehr Mittel für Investitionen zur Verfügung. Deshalb dürften die Ausrüstungsinvestitionen steigen. Der JFTC erwartet daher eine Zunahme der Maschinenimporte um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der schwache Yen könnte im Laufe des Jahres 2025 auch gegenüber dem Euro an Wert gewinnen. Das würde deutschen Exporteuren auf dem japanischen Markt helfen.

Japan importierte schon 2024 deutlich mehr Flugzeuge

Im Kalenderjahr 2024 sind laut dem Finanzministerium Japans Ex- und Importe in der Landeswährung Yen gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Wegen der Abwertung des Yen gab es in US$ bei beiden Indikatoren hingegen einen Rückgang. 

Zuwächse bei den Exporten gab es dagegen laut UN Comtrade vor allem bei Maschinen zur Herstellung von Halbleitern und Flachbildschirmen. Diese legten 2024 um 18,1 Prozent auf 29,7 Milliarden US$ zu. Daneben stiegen die Ausfuhren unter den größeren Warengruppen in US$ lediglich bei Halbleitern, Nichteisenmetallen und Pharmazeutika.

Bei Japans Einfuhren wiederum wuchsen 2024 in US$ vor allem die Importe von Flugzeugen. Sie lagen mehr als 40 Prozent über dem Vorjahreswert. Ähnlich stark nahmen die Einfuhren von Computern zu. Daneben stiegen die Einfuhren von Metallerzen und von Elektrotechnik. Die Importe der meisten anderen größeren Warengruppen sanken dagegen. Die Bezüge von Brennstoffen fielen um 13,5 Prozent auf 168,5 Milliarden US$.

Japan bleibt Deutschlands zweitgrößter Handelspartner in Asien

Die deutschen Ausfuhren nach Japan stiegen 2024 nach Angaben von Destatis um 6,5 Prozent auf 21,5 Milliarden Euro. Die Einfuhren fielen um 11,2 Prozent auf 22,7 Milliarden Euro. Damit ist Japan nunmehr vor Südkorea der drittgrößte Käufer deutscher Waren außerhalb Europas und unverändert der drittgrößte Handelspartner Deutschlands außerhalb Europas.

Deutsche Pharmaexporte steigen 

Bei den deutschen Exporten nach Japan gab es vor allem bei Pharmazeutika Wachstum. Diese stiegen laut Daten von Destatis mit einem Plus von mehr als 80 Prozent gegenüber dem Vorjahr zur wichtigsten Warengruppe bei den Ausfuhren auf. Damit lagen sie erstmals vor den Exporten der deutschen Kfz-Industrie nach Japan. Japan weist dagegen nur eine deutlich geringere Zunahme der Importe von Pharmazeutika aus Deutschland aus. Laut UN Comtrade stiegen Japans Arzneimittelimporte aus Deutschland um 8,8 Prozent auf 4,4 Milliarden US$.

Daneben stiegen die deutschen Ausfuhren nach Japan bei den großen Warengruppen nur bei Elektronik. In allen anderen Bereichen führte der schwächere Yen zu einer geringeren Nachfrage nach deutschen Produkten.

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