19.09.2024
Ausschreibungsmeldung
Deutschland
Wasserstoff
Lieferauftrag, Ankauf von grünen Wasserstoffderivaten (Ammoniak)
Projekt:
Dieses Vergabeverfahren ist Bestandteil von H2Global, einem Instrument zur wettbewerbsbasierten Förderung des Markthochlaufs von Wasserstoff und seiner Derivate im industriellen Maßstab, die mittels Strom aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt werden. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz stellt für das H2Global-Instrument Fördermittel i.H.v. EUR 900 Mio. zur Verfügung und möchte damit Projekte in Ländern unterstützen, in denen grüner Wasserstoff und seine Derivate kostengünstig produziert werden können. Es sollen dort grüne Technologien etabliert und ein Beitrag zur Deckung des wachsenden Bedarfs an grünem Wasserstoff und dessen Derivaten in Deutschland und der EU geleistet werden. Im Rahmen des Vergabeverfahrens werden die wasserstoffbasierten Produkte
- grüner Ammoniak (Los 1, vorliegend),
- grünes Methanol (Los 2) und
- strombasiertes Sustainable Aviation Fuel (e-SAF) (Los 3)
für den Import nach Europa beschafft. Die Vergaben zu Los 2 und 3 starten alsbald.
Kurzbeschreibung des Auftrags:
Um Anreize für Investitionen zu setzen, sieht das H2Global-Förderinstrument vor, auf der einen Seite langfristige Abnahmeverträge (HPA) zu schließen, um Produzenten Planungs- und Investitionssicherheit zu gewährleisten und auf der anderen Seite kurzfristige Verkaufsverträge (HSA) mit Abnehmern zu schließen, um den europäischen Bedarf an nachhaltig hergestelltem Wasserstoff und seiner Derivate zu bedienen. Das H2Global-Förderinstrument sieht vor, dass HINT.CO mittels Vergabeverfahren die Produkte zu möglichst niedrigen Preisen ankauft und anschließend an den höchstbietenden Abnehmer verkauft. Die Differenzkosten zwischen dem (erwarteten höheren) Ankaufspreis und dem (niedrigeren) Verkaufspreis gleicht HINT.CO aus den gewährten Fördermitteln des BMWK aus. Das im vorliegenden Vergabeverfahren zu vergebende HPA (Los 1) bezieht sich auf den Ankauf von Ammoniak als Derivat aus grünem Wasserstoff.
03.03.2023
Ausschreibungsmeldung
Deutschland
Natur- und Artenschutz, Ressourcenschonung
Consulting, Umwelt- und Sozialverträglichkeitsstudien für Naturschutzgebiete (Legacy Landscapes Fund-Anträge)
Kurzbeschreibung des Auftrags
Der Legacy Landscapes Fund (LLF) ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der KfW Entwicklungsbank (KfW), der Agence Française de Développement (AFD) und mehrerer Naturschutzpartner. Das übergeordnete Ziel des LLF ist es, wichtige Naturschutzaktivitäten innerhalb und in den Pufferzonen gesetzlich anerkannter Schutzgebiete in global bedeutenden Landschaften von Entwicklungsländern dauerhaft zu finanzieren. Dazu entwickelt der LLF bis 2030 ein skalierbares Portfolio von mindestens 30 wichtigen Legacy-Landschaften.
Neben naturschutzfachlichen Kriterien werden auch menschenrechtliche Belange sowie mögliche Auswirkungen auf Umwelt und Soziales bei der Auswahl der zu unterstützenden Naturschutzgebiete berücksichtigt. Hierfür sind bei Antragserstellung für jedes Schutzgebiet eigene Umwelt- und Sozialverträglichkeitsstudien (ESDD) zu erstellen.
Vorgesehene Consultingleistung:
Um über die Förderwürdigkeit von Legacy Landscapes (LL) Anträgen zu bescheiden, sind im Rahmen der nächsten Ausschreibungsrunde für jedes der rund 8-12 Naturschutzgebiete ESDDs zu erstellen. Der Auftrag wird voraussichtlich im 3. Quartal 2022 (ab Juli 2022) beginnen und der ESDD-Prozess soll innerhalb von 3 Monaten und mit einem geschätzten Personalaufwand von 45 bis 55 Tagen pro Antrag abgeschlossen sein.
Die ESDDs sehen folgende Aufgabenbereiche vor, die im Zuge von Dokumentenreviews, eines Feldbesuchs, Interviews mit Interessenträgern und Konsultationen zu adressieren sind:
- Identifizierung und Bewertung potenzieller Umwelt-, Sozial- und Menschenrechtsrisiken im Zusammenhang mit dem vorgeschlagenen Naturschutzgebiet;
- Erstellung einer Gap Analyse zwischen den bestehenden Verfahren und regulatorischen Anforderungen des Naturschutzgebietsmanagements im Vergleich zu den Anforderungen der Nachhaltigkeitsrichtlinie der KfW (hauptsächlich Umwelt- und Sozialstandards der Weltbank);
- Erstellung eines Umwelt- und Sozial-Aktionsplans (ESAP), der Maßnahmen festlegt, um etwaige Lücken zwischen Naturschutzmanagement und Anforderungen der KfW-Nachhaltigkeitsrichtlinie zu schließen;
Insgesamt wird erwartet, dass die ESDD-Studien folgende Schlüsselrisikobereiche abdecken:
- Soziale und menschenrechtliche Risiken im Zusammenhang mit Nutzungs- und Zugangsbeschränkungen;
- Soziale und menschenrechtliche Risiken im Zusammenhang mit Strafverfolgungsmaßnahmen im Naturschutzkontext;
- Soziale und menschenrechtliche Risiken im Zusammenhang mit Mensch-Wildtier-Konflikten/Koexistenz;
- Ökologische und soziale Risiken im Zusammenhang mit dem Bau und Betrieb von Infrastrukturen und anderen physischen Eingriffen;
Entsprechende Expertise und Qualifikationen bei der Anwendung internationaler Umwelt- und Sozialstandards auf diese Risikogebiete im Naturschutzsektor (Schutzgebietsmanagement, Management natürlicher Ressourcen) sind daher eine Voraussetzung, um an dieser Präqualifikation teilnehmen zu können.