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Rohstoffrecycling

Die EU, USA, Kanada, Japan und Südkorea bauen das Rohstoffrecycling bis 2030 aus. Durch den Boom von Elektromobilität, Solar- und Windenergie eröffnet sich ein neues Geschäftsfeld.

Von Edda Wolf, Flérida Regueira Cortizo, Nicolas Brahami | Bonn

Entdecken Sie neue Entwicklungen im Bereich Rohstoffrecycling in unserer aktuellen Sammlung von Berichten. Von Deutschlands ehrgeizigem Plan, bis 2030 den Ausbau des Rohstoffrecyclings voranzutreiben, bis hin zu Italiens Anstrengungen, kritische Rohstoffe nachhaltig zurückzugewinnen – die Industrieländer sind bestrebt, die Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft zu meistern. Erfahren Sie, wie die USA mit innovativen Ansätzen zur Rückgewinnung kritischer Mineralien aufholen, während Kanada und Jordanien den Recyclingprozess von E-Autobatterien ankurbeln möchten. Auch Südkorea setzt verstärkt auf Recycling und Wiederverwendung. Tauchen Sie ein in diese spannende Materie und erfahren Sie, wie verschiedene Länder ihre Strategien für den Rohstoffkreislauf gestalten.

  • EU baut Rohstoffrecycling bis 2030 aus

    Vor allem durch den Boom der Elektromobilität eröffnet sich ein neues Geschäftsfeld.

    Für den Bau eines Elektroautos werden etwa sechsmal so viel kritische Rohstoffe benötigt wie für ein Auto mit Verbrennungsmotor. Das liegt in erster Linie am Metallbedarf für die Batterien. Ähnlich bei erneuerbaren Energien: Pro Megawatt installierter Kapazität benötigen Windkraftwerke fünf- bis zehnmal mehr kritische Rohstoffe als ein Gaskraftwerk. 

    Angesichts der steigenden Nachfrage nach kritischen Rohstoffen wird es immer wichtiger, Rohstoffe aus Gebrauchtprodukten und Abfallströmen zurückzugewinnen. Deshalb betont die Europäische Union in ihrem neuen Critical Raw Materials Act die bessere Erfassung von Recyclingrohstoffen und den Ausbau der Kreislaufwirtschaft. 

    Resilientes Recycling: Deutsche Rohstoffstrategie

    Die rasante Entwicklung der Kreislaufwirtschaft in Deutschland wird durch die eigene nationale Rohstoffstrategie unterstützt. Diese betont den sparsamen Umgang mit Ressourcen durch intelligentes Produktdesign, Ersatzmaterialien und höhere Recyclingquoten. 

    Im Eckpunktepapier zu einer nachhaltigen und resilienten Rohstoffversorgung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz von Anfang 2023 heißt es: "Ein intelligenter und sparsamer Einsatz von Rohstoffen durch Produktdesign, kaskadierte Nutzung, Ressourceneffizienz, Recycling und Substitution stellt eine wichtige Säule der deutschen Rohstoffstrategie dar."

    Die Dialogplattform Recyclingrohstoffe fördert eine enge Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor. Ein Ergebnis ihrer Arbeit ist der Metall-Recycling-Atlas, den die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) Ende 2023 veröffentlicht hat. Für 14 Industriemetalle hat die DERA alle in Deutschland im Recycling tätigen Unternehmen zusammengetragen - mit Technologien, Kapazitäten und Kontaktdaten. Im Jahr 2024 soll der Atlas um weitere Industriemetalle ergänzt werden.

    Zur Dialogplattform Recyclingrohstoffe

    Zum Metall-Recycling-Atlas

    Heavy Stuff: Recycling von Industriemetallen

    Bei einigen Rohstoffen werden in Deutschland bereits Recyclingquoten von über 50 Prozent erreicht. Dies gilt insbesondere für die Massenströme metallischer Abfälle aus Kupfer, Eisen oder Aluminium und teils für mineralische Bauabfälle. 

    Der gesamte prozentuale Materialanteil, der durch Recycling im Kreislauf gehalten wird, beträgt in Deutschland allerdings aktuell nur 13 Prozent (Platz 6 in der EU). Die Recyclinganteile in der Produktion (End of life recycling input rate) liegen nur bei drei kritischen Rohstoffen über 30 Prozent: Kupfer, Wolfram und Aluminium. Das ergab eine Studie der EU-Kommission aus dem Jahr 2023. Selbst bei einem Edelmetall wie Platin trägt Recycling nur 12 Prozent zur Neuproduktion bei; bei Lithium sind es 0 Prozent. 

    Bei vielen Rohstoffen haben die geringen Rückgewinnungsquoten auch mit dem Markthochlauf zu tun. Das gilt insbesondere für Metalle wie Lithium, die für Batterien von Elektroautos benötigt werden. Bis in nennenswertem Umfang gebrauchte Batterien aus dem E-Auto-Boom im Recycling landen, werden ein paar Jahre vergehen.

    Zu FutuRaM - Wissensbasis zur Verfügbarkeit und Verwertbarkeit von Sekundärrohstoffen, mit Schwerpunkt auf kritischen Rohstoffen

    Vision 2031: Europas Quotenziele für Batterierecycling

    Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet mit einem massierten Aufkommen ausgedienter Batterien ab etwa 2030. Umso sinnvoller ist es, von Beginn an die möglichst komplette Rückgewinnung der eingesetzten kritischen Rohstoffe anzustreben. Deshalb unterstützt die Bundesregierung das von der EU-Kommission im Aktionsplan Kreislaufwirtschaft vorgeschlagene Ziel, den Einsatz von Recyclingmaterial bis 2030 zu verdoppeln.

    Es gibt gleich eine ganze Reihe von sehr ehrgeizigen Zielen, die die Europäische Kommission daraus ableitet – im Rahmen des CRMA genauso wie in der europäischen Batterieverordnung. Diese legt im Zeitraum bis 2036 mehr als ein Dutzend Quoten fest: vom Anteil gesammelter Altbatterien bis zu Recyclinganteilen bei Neubatterien. Während sonst Recyclingquoten meist als wirtschaftliches Hemmnis eingeschätzt werden, tragen sie in diesem Fall zum Wachstum einer neuen Branche bei, die sich gerade um das Batterierecycling herum organisiert. 

    Zum Kompetenzcluster Recycling & grüne Batterie

    Giga-Recyclingfactories: Eine ganze Industriebranche entsteht neu

    Die dynamisch wachsende Verfügbarkeit von Inputmaterial macht Europa und nicht zuletzt auch Deutschland zu einem attraktiven Standort für Investitionen in die Rohstoffrückgewinnung.

    Das Recycling kritischer Materialien aus ausgedienten Lithium-Ionen-Batterien kann den Bedarf an Primärrohstoffen nachhaltig senken. Schätzungen für den europäischen Markt zufolge senkt die Rückgewinnung aus Batterien die Nachfrage nach Lithium, Kobalt und Nickel in den kommenden Jahren um durchschnittlich mehr als 20 Prozent.

    Asien dominiert heute sowohl in der gesamten Rohstoffwertschöpfungskette als auch im Batterierecycling. Allein China beherbergt über die Hälfte der weltweiten Recyclingkapazität. Doch Europa erzielt Fortschritte dabei, das Wachstum der heimischen Recyclingindustrie zu fördern. Prognosen gehen davon aus, dass die Kapazität europäischer Recyclinganlagen von 140 Kilotonnen pro Jahr (2023) bis 2030 auf 400 Kilotonnen pro Jahr ansteigen wird. 

    In der EU hat sich Deutschland zu einem Hauptstandort für das Batterierecycling entwickelt. Ein entscheidender Faktor ist dabei die Sicherung der Rohstoffversorgung. Angesichts der Risiken und Kosten, die mit dem Transport von Altbatterien und Altmaterialien verbunden sind, ist die Nähe zu den Inputmärkten von zentraler Bedeutung. 

    Der Hochlauf der deutschen Batterieproduktion mit angekündigten Gigafactory-Kapazitäten von 500 Gigawattstunden bis 2035 wird Batterierecyclern Zugang zu Altmaterial aus der Zellproduktion verschaffen. Langfristig dürften sich die Rückgewinnungskapazitäten parallel zur Nutzung von Elektrofahrzeugen entwickeln.

    Artikel zu Recyclingmärkten im Ausland

    USA: Rückgewinnung kritischer Rohstoffe kommt in den USA in Fahrt

    Kanada: Recycling von E-Autobatterien in Kanada braucht stärkeren Anschub

    Südkorea: Recycling, Wiederverwendung und -aufbereitung werden wichtiger

    Jordanien: Recyclingpotenzial für Batterien

     

    Von Flérida Regueira Cortizo, Detlef Gürtler, Nicolas Brahami | Berlin

  • Italien will kritische Rohstoffe recyceln

    Über ein Drittel der italienischen Wirtschaftsleistung ist auf importierte kritische Rohstoffe angewiesen. Um diese Abhängigkeit zu verringern, laufen große Recyclingprojekte.

    Italiens stark steigender Bedarf an kritischen Rohstoffen macht Investitionen in deren Rückgewinnung attraktiv. So investiert das Unternehmen Iren an zwei toskanischen Standorten. In Terranova Bracciolini entsteht eine hydrometallurgische Recyclinganlage, die jährlich je 235 Kilogramm Gold, Palladium und Silber sowie 115 Tonnen Kupfer zurückgewinnen kann. Die Inbetriebnahme soll noch 2024 erfolgen. In Siena werden durch das Recycling von Fotovoltaikpaneelen jährlich 120 Tonnen Silizium, 500 Tonnen Aluminium, 33 Tonnen Kupfer, 238 Tonnen Kunststoff und 3.300 Tonnen Glas gewonnen.

    Recycling von Batteriezellen entwickelt sich

    Die italienischen Unternehmen Enel X und Midac forschen seit 2023 gemeinsam an einer Anlage zur Aufbereitung alter Lithiumbatterien aus Elektrofahrzeugen. Nach einem Pilotbetrieb soll das Werk 10.000 Tonnen Lithium pro Jahr gewinnen. Dies entspricht 5 Prozent der Menge, die sich die EU für 2030 insgesamt zum Ziel gesetzt hat. Das Vorhaben hat den EU-Förderstatus eines Important Project of Common European Interest (IPCEI). Enel X entwickelt darüber hinaus unter dem Projekttitel Pioneer eine Batterieverwertung am römischen Flughafen Fiumencino. 

    Drei weitere italienische Projekte erhalten eine IPCEI-Förderung für das Batterierecycling. Der Chemiehersteller Italmatch Chemicals spezialisiert sich auf Ausgangsstoffe für Batterien von Elektroautos. Im Rahmen des Programms Parses entwickelt das Unternehmen chemische Prozesse, um aus gebrauchten Batterien Lithium, Kobalt und Nickel zu gewinnen. In Teverola bei Neapel weitet der Hersteller von Lithium-Ionien-Batterien für Elektroautos Faam seine Fertigung aus. Dabei wird auch eine Pilotlinie zum Recyceln gebrauchter Batterien entstehen. Das Unternehmen Engitech Technologies entwickelt ebenfalls eine Versuchs- und dann eine Pilotrecyclinganlage für Lithiumbatterien.

    Die italienische Kfz-Industrie forciert den Umstieg auf die Elektromobilität. Im Zuge dessen entstehen weitere große Werke zur Batterieproduktion. Das Unternehmen Italvolt wird 2025 seine Fertigung am sizilianischen Standort Termini Imerese hochfahren. Auch im molisischen Termoli sollen Batterien produziert werden. Dieses Projekt ist eine Gemeinschaftsinvestition von Stellantis, Mercedes und dem französischen Energiekonzern Total. Zum Kfz-Konzern Stellantis gehören die italienischen Marken Fiat, Alfa Romeo, Lancia, Maserati und Abarth.

    Forschungsprojekt zur Wiederaufbereitung von Windkraftanlagen

    Das Recyceln von Windkraftanlagen entwickelt der Energiekonzern Enel Green Power zusammen mit 30 anderen Unternehmen aus Belgien, Finnland, Österreich, Portugal, Slowenien und Spanien. Das an der Polytechnischen Universität Mailand koordinierte Projekt DeremCo (De- & Remanufacturing for Circular Economy Investments in the Composite Industry) erhält Fördergelder der Europäischen Union und läuft bis 2025.

    Das Entsorgungsunternehmen Hera eröffnet im Kfz-Cluster Motor Valley unweit von Bologna eine Recyclinganlage für Karbonfaserstoffe. Dort fertigen unter anderem die Premiummarken Ferrari, Maserati und Lamborghini. Das Verfahren beruht auf einem neuartigen Patent und soll auch an weiteren Standorten mit Karbonfaserrückständen aus Windkraftanlagen, der Luft- und Raumfahrtindustrie oder von Werften zum Einsatz kommen.

    Starke Abhängigkeit von kritischen Rohstoffen

    Die italienische Wirtschaft benötigt mehr als jedes andere EU-Land kritische Rohstoffe. Deren Einsatz hat 2022 eine Wirtschaftsleistung in Höhe von 686 Milliarden Euro ermöglicht, berechnet eine EU-weite Studie von The European House Ambrosetti. Dies entspricht 38 Prozent des in jenem Jahr erwirtschafteten italienischen Bruttoinlandsproduktes (BIP). In Deutschland waren es 2021 etwa 33 Prozent des BIP und im EU-Durchschnitt 23 Prozent des BIP.

    The European House Ambrosetti erwartet, dass der italienische Bedarf an kritischen Rohstoffen in der Kfz-Industrie wegen der Elektromobilität zwischen 2019 und 2030 um das Sechsfache und in der Energiewirtschaft um das Neunfache steigt. Um die Energiewirtschaft nachhaltig umzubauen, kommen vermehrt Windkraft und Solarenergie zum Einsatz. Für die Herstellung von Windturbinen und Solarpaneelen werden kritische Rohstoffe benötigt.

    Bereits zwischen 2012 und 2021 war die Verwendung kritischer Rohstoffe in Italien um 35 Prozent gestiegen. Im Mittel der EU betrug die Zunahme in derselben Zeit 22 Prozent.

    Geringe Recyclingquoten bei Elektrik und Elektronik

    Während Italien die EU-Recyclingziele für 2030 beim Kommunalmüll bei fast allen Wertstoffen bereits erfüllt, muss das Land beim Recycling von Elektro- und Elektronikgeräten noch deutlich zulegen. Im Jahr 2023 wurden 30,2 Prozent der Geräte recycelt. Bis 2030 muss die Quote auf 65 Prozent steigen, heißt es in der entsprechenden Richtlinie 2012/19/EU.

    Bei der Wiederverwertung gibt es in Italien regionale Unterschiede. Die Quoten sind in nördlichen Gebieten oftmals höher als in südlichen. Zur Entsorgung von Elektro- und Elektronikschrott existieren in Italien sowohl mehrere einzelne Anbieter als auch Konsortien, in denen sich diese zusammenschließen.

    Recycling von Elektro- und Elektronikaltgeräten in ItalienIn Tonnen; Veränderung und Anteil in Prozent
    Kategorie

    2022

    2023

    Veränderung 2023/22

    Anteil

    Insgesamt, darunter:

    535.180

    510.708

    -4,6

    100,0

    Haushalte

    376.882

    366.909

    -2,6

    71,8

    Unternehmen

    158.298

    143.798

    -9,2

    28,2

    Quelle: Centro di Coordinamento RAEE 2024

    Kontaktanschriften
    Ministero dell'Ambiente e della Sicurezza EnergeticaMinisterium für Umwelt und Energiesicherheit
    IsprambienteHöheres Institut für den Schutz und die Erforschung der Umwelt
    CDC RAEEÖffentliche Einrichtung für die Koordinierung des Aufkommens an Elektro- und Elektronikaltgeräten
    COBAT RAEEKonsortium für die Entsorgung elektrischer und elektronischer Altgeräte
    API RAEEKonsortium für die Entsorgung elektrischer und elektronischer Altgeräte
    Consorzio RAEE e PileKonsortium für die Entsorgung elektrischer und elektronischer Altgeräte, Batterien und Akkumulatoren
    Erion WEEEVon Herstellern getragener Entsorger von Elektro- und Elektronikaltgeräten
    ERION ProfessionalEntsorger von Elektro- und Elektronikaltgeräten aus Unternehmen
    Economia CircolareInternetportal

    Von Torsten Pauly | Mailand

  • Rückgewinnung kritischer Rohstoffe kommt in den USA in Fahrt

    Die Industrie investiert massiv in Anlagen zur Wiederverwertung von Elektroautobatterien. Beim Solarmodul-Recycling ist innovatives Unternehmertum gefragt.

    Das Recycling von Batterien für Elektroautos befindet sich in einer frühen Marktphase. Das liegt zum einen an dem immer noch geringen Fahrzeugbestand. Zum anderen müssen die entsprechenden Kapazitäten zur Wiederverwertung erst aufgebaut werden. In den kommenden Jahren ist aber mit einem rasanten Marktwachstum zu rechnen. Es wird durch den steigenden Absatz von Elektroautos und von Regierungsauflagen getrieben.

    Infolge des Inflation Reduction Act (IRA) entstehen überall in den Vereinigten Staaten Fabriken zur Fertigung von Elektroautos und Batterien. Anfang 2024 befanden sich nach Recherchen von Germany Trade & Invest Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 100 Milliarden US-Dollar (US$) in der Pipeline. Bis 2030 sollen die Fertigungskapazitäten in Folge auf 10 Millionen Elektrofahrzeuge pro Jahr steigen. 

    Geringere Importabhängigkeit durch Batterie-Recycling

    Zwar verläuft der Siegeszug der Elektromobilität in den USA langsamer als in China oder Europa. Dennoch ist der Trend unumkehrbar, selbst wenn Donald Trump im November 2024 abermals zum US-Präsidenten gewählt werden sollte. Auch Trump dürfte Interesse an einem umfangreichen Recycling von Autobatterien haben, denn dadurch lässt sich die Abhängigkeit der USA von Rohstoffimporten insbesondere von seltenen Erden aus China reduzieren.

    Schließlich wurde unter seiner Präsidentschaft erstmals eine Rohstoffsicherungsstrategie ins Leben gerufen. Sie wurde unter Joe Biden weitergeführt. Geschehen ist seitdem aber so gut wie nichts. Laut dem U.S. Geological Survey bestand 2023 bei 20 Mineralien, die auch bei der Herstellung von Batterien für Elektroautos benötigt werden, eine Importabhängigkeit von mehr als 95 Prozent. Gegenüber den Vorjahren hat sich die Lage nur marginal verbessert. 

    Bis 2030: Batterien zu 100 Prozent "made in USA" 

    Die US-Regierung fördert den Prozess durch Vorgaben. So erhalten die meisten Käufer von Elektroautos einen steuerlichen Preisnachlass von bis zu 7.500 US$. Im Gegenzug pocht der Gesetzgeber auf lokale Wertschöpfungsanteile ("local content"). Diese sollen bis 2027 auf 80 Prozent und bis 2030 auf 100 Prozent steigen. Bereits 2024 greift ein weiterer Mechanismus, der sich gegen China wendet: Fahrzeuge, deren Batteriekomponenten aus der Volksrepublik oder anderen "problematischen Ländern" stammen, erhalten keine staatliche Förderung.

    Nur mit einem massenhaften Batterierecycling lassen sich die local-content-Bestimmungen einhalten.

    Nur durch ein intensives Recycling lassen sich diese Quoten erreichen. Daher investiert die Branche oft in Kooperation mit den Autoherstellern in neue Wiederverwertungsanlagen. Der International Council of Clean Transportation listete im Herbst 2023 zehn entsprechende Vorhaben auf. Redwood Materials ist Marktführer und arbeitet nach eigenen Angaben unter anderem mit Ford, Toyota, der Volkswagen-Gruppe und Volvo zusammen. Dabei greift auch Redwood auf staatliche Hilfen aus dem Ende 2023 aufgelegten Battery Manufacturing and Recycling Grants Program zurück.

    Ausgewählte Projekte im Bereich Recyclinganlagen für Elektroautobatterien
    Firma (Projektstandort)

    Investitionssumme (in Mrd. US$)

    Kapazität
    Redwood Material (Nevada)

    3,5

    5 Mio. Einheiten pro Jahr, 1.500 Arbeitsplätze 
    Redwood Material (South Carolina)

    3,5

    10 Mio. Einheiten pro Jahr, 1.500 Arbeitsplätze
    Redwood Material (Nevada)

    2,0

    1.600 Arbeitsplätze
    Ascend Elements (Kentucky)

    1,0

    250.000 Einheiten pro Jahr, 400 Arbeitsplätze
    Cirba Solutions (South Carolina)

    0,3

    200.000 Einheiten pro Jahr, 300 Arbeitsplätze
    Cirba Solutions (Ohio)

    0,2

    200.000 Einheiten pro Jahr, 150 Arbeitsplätze
    Cirba Solutions (Arizona)

    0,2

    50.000 Einheiten pro Jahr, 110 Arbeitsplätze
    Quelle: The Internatioal Council on Clean Transportation, September 2023

    Fotovoltaik ist die am schnellsten wachsende Stromquelle

    Auch bei Solarmodulen bietet sich Raum für Recycling. Die Solarenergie ist die am schnellsten wachsende Sparte des Stromsektors in den USA. Die entsprechenden Erzeugungskapazitäten sollen zwischen 2022 und 2050 um das Siebenfache steigen, so die U.S. Energy Information Administration (EIA). Bereits 2025 wird die Sparte gemessen an der installierten Kapazität an der Windkraft vorbeiziehen. Zugleich kehrt die Fertigung von Fotovoltaikmodulen (einschließlich der Vorprodukte), die vor vielen Jahren ins Ausland abgewandert war, dank des IRA mit Riesenschritten zurück

    Solarzellen-Recycling muss noch wirtschaftlich tragbar werden

    Angesichts der durchschnittlichen Lebensdauer von Fotovoltaikanlagen wird es drei bis vier Jahrzehnte dauern, bis die im Rahmen des IRA massenhaft neu installierten Solarpanele entsorgt werden müssen. Der Gesetzgeber scheint daher keine große Eile bezüglich Vorgaben zur Wiederverwertung zu haben. Entsprechend landen mehr als 90 Prozent aller ausgedienten Solarmodule auf Deponien. Die Entsorgung als Sondermüll ist immer noch wesentlich günstiger als ein professionelles Recycling. 

    Insgesamt befindet sich der Markt in einer sehr frühen, experimentellen Phase. Trotzdem steigt die Nachfrage von Seiten umweltbewusster Unternehmen und die ersten Innovatoren werden aktiv. Solar Cycle, eine Firma mit Sitz in Odessa (Texas), hat sich 2022 aufgemacht, um an einer ökonomisch tragbaren Lösung zu arbeiten. In der Anlage des Unternehmens werden ausgediente Module in ihre Einzelteile zerlegt. Auf diese Art können 95 Prozent des Materials in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden.

    Von Roland Rohde | Washington, D.C.

  • Recycling von E-Autobatterien in Kanada braucht stärkeren Anschub

    Recyclinganlagen werden deutlich geringer gefördert als Batteriewerke. Dennoch: Immer mehr Firmen entwickeln Technologien zur Rückgewinnung von Rohstoffen aus Schwarzmasse.

    Das Start-up Lithion Technologies hat im Juni 2024 seine erste kommerzielle Anlage zum Recycling von Lithium-Ionen-Batterien in Kanada in Betrieb genommen. Sie kann bis zu 10.000 Tonnen Batteriematerial pro Jahr zu "schwarzer Masse" verarbeiten; ein Gemisch, das Nickel, Kobalt und Lithium enthält. Künftig sollen es sogar 20.000 Tonnen werden.

    Mit Li-Cycle verfügt noch ein weiterer kanadischer Batterierecycler über ein innovatives, patentiertes Verfahren, mit dem sich bis zu 95 Prozent der wichtigen Materialien aus Lithium-Ionen-Batterien zurückgewinnen lassen – und das jeweils in einer Qualität, die sich von frisch abgebauten Mineralien nicht unterscheidet. Die zurzeit entstehenden Batteriefabriken dürften daher die Hauptkunden der beiden Unternehmen werden. Li-Cycle betreibt mehrere Anlagen in Kanada und den USA sowie seit September 2023 auch eine in Magdeburg. Wenige Wochen später hat das Unternehmen jedoch den Bau seiner Anlage im US-Bundesstaat New York vorerst gestoppt, nachdem die Kosten zu stark gestiegen waren.

    Steigender Bedarf an Recyclingkapazitäten

    Lithion Technologies hat seine Anlage in der Nähe von Montreal gebaut – aus gutem Grund: Denn General Motors (GM), Ford und Northvolt wollen dort ihre Fertigungsstandorte auf E-Mobile umrüsten oder Fabriken für Batteriematerialien hochziehen. Dadurch fallen große Mengen an potenziellen Rohstoffen an. Auch im Nordosten der USA will Lithion Technologies bald tätig werden.

    Rohstoffe wollen die Recycler vor allem aus E-Autobatterien zurückgewinnen. Daher haben sie strategische Vereinbarungen mit E-Fahrzeugbauern unterzeichnet: Lithion Technologies unter anderem mit GM, Li-Cycle mit Daimler Trucks North America.

    Aus Altbatterien wiedergewonnene Metalle lassen sich zwar auch für die Produktion von Kathoden nutzen, die in neuen Batteriezellen eingesetzt werden. Inwieweit Kathodenfabriken aber in näherer Zukunft als Großkunden in Frage kommen, ist noch offen. BASF und Umicore hatten jeweils eine solche Fabrik in Kanada geplant, diese Pläne aber vorerst auf Eis gelegt. Beide Konzerne prüfen angesichts der schleppenden Entwicklung in der Elektromobilität derzeit das weitere Vorgehen auf dem nordamerikanischen Markt.

    Längerfristig wird aber ein höherer Bedarf an Recyclingkapazitäten erwartet. So plant Kanada – ebenso wie Deutschland – ab 2035 das Verbrenner-Aus: Alle ab dann verkauften Pkw, SUVs und leichten Nutzfahrzeuge sollen emissionsfrei sein. Zudem dürften die ersten E-Fahrzeug-Batterien schon bis 2030 das Ende ihres Lebenszyklus erreichen.

    Recycling bisher nicht im Fokus bei Fördermitteln

    Um dem zu erwartenden Bedarf an Recyclingkapazitäten gerecht zu werden, muss Kanada noch einen Zahn zulegen. Die Regierung in Ottawa hat zwar, zusammen mit den Provinzregierungen in Ontario und Québec, insgesamt fast 30 Milliarden US-Dollar (US$) an Fördergeld für Investitionen in die Batterielieferkette zugesagt, damit global agierende Unternehmen Produktionsstätten in Kanada errichten. Diese konzentrieren sich bislang aber weitgehend auf die Herstellung oder Montage von Autobatterien.

    Im Gegensatz dazu erhalten Unternehmen, die sich mit der Wiederverwendung oder dem Recycling von Batterien beschäftigen, nur kleinere Beträge. Den größten erhielt bisher Lithion Technologies im Jahr 2022 von der Provinzregierung in Québec: 22,5 Millionen US$. Im Juni 2024 kündigte die Bundesregierung an, jeweils 3,7 Millionen US$ an Electra Battery Materials und Mining Innovation Rehabilitation and Applied Research (MIRARCO) auszuschütten. Die beiden Unternehmen aus Sudbury, Ontario, entwickeln ebenfalls Technologien zur Rückgewinnung von Rohstoffen aus Schwarzmasse.

    Einen wichtigen Anreiz dürften künftig die rückzahlbaren Steuergutschriften (Investment Tax Credits; ITCs) bieten, die Kanada für Investitionen in eine saubere Wirtschaft beschlossen hat. So könnte zum Beispiel der Clean Technology Manufacturing ITC die Produktion, Verarbeitung und das Recycling kritischer Mineralien ankurbeln.

    Batterierecycling bislang kaum verbindlich geregelt

    Doch für einen Durchbruch im Recycling von Autobatterien mangelt es nicht nur an Geld. Es gibt in Nordamerika bislang keine umfassenden rechtlichen Rahmenbedingungen für den Umgang mit ausgedienten Lithium-Ionen-Batterien. Zu dem Ergebnis kam eine im Oktober 2023 veröffentlichte Studie der Initiative für nachhaltige Energie der York University in Toronto. Danach sind in Nordamerika bisher nur die kanadische Provinz British Columbia und der US-Bundesstaat Kalifornien dabei, erste regulatorische Strukturen zu schaffen.

    British Columbia hat Anstrengungen in Richtung einer erweiterten Herstellerverantwortung unternommen und verlangt seit 2021 von den Produzenten, die Sammlung und das Recycling zu organisieren. Québec hat im Juni 2023 ein freiwilliges Rücknahmesystem eingeführt. Andere Provinzen, darunter Ontario, lehnen Regelungen zum Post-Consumer-Recycling von Lithium-Ionen-Batterien bisher ab.

    Wiederverwertung von Kleinbatterien lohnt sich

    Lithion Technologies nimmt auch kleinere Batterien der Unterhaltungselektronik an. Dabei kooperiert das Unternehmen mit Call2Recycle Canada: Die Non-Profit-Organisation aus Toronto hat sich mit mehr als 400 Partnern, darunter Herstellern von Einweg- und wiederaufladbaren Batterien, zusammengetan, damit diese ihre Verpflichtungen zur Produktverantwortung erfüllen können. Auf diese Weise sichert sich der Batterierecycler einen beständigen Zustrom an kleineren Altbatterien, unter anderem für elektronische Geräte und Werkzeuge sowie E-Bikes.

    Erst im Juli 2024 haben Call2Recycle Canada und EVSX eine Anlage in der Region Niagara, Ontario, in Betrieb genommen. Dort werden Wertstoffe aus alkalischen Batterien zurückgewonnen. EVSX ist die Batterierecycling-Tochter des Unternehmens St-Georges Eco-Mining.

    Von Heiko Steinacher | Toronto

  • Recycling und Wiederverwendung werden wichtiger in Südkorea

    Bei der Diversifizierung der Bezugsquellen für Batterierohstoffe gewinnt Recycling an Bedeutung. Gleichzeitig arbeiten Firmen an den Themen Wiederverwendung und -aufbereitung.

    In Südkorea sind eine ganze Reihe von Firmen in der Wiederverwendung (Reuse), der Wiederaufbereitung (Refurbishment) und dem Recycling von alten Batterien aktiv. Die Wiederverwendung (Reuse) bezeichnet den Einsatz von benutzten Energiespeichersystemen beispielsweise im Bereich der erneuerbaren Energien. Unter Refurbishment ist das Auswechseln von Zellen zu verstehen. Zu den Betreibern von Energiespeichersystemen aus alten Batterien zählen laut einer Studie der Korea Development Bank unter anderem die Firmen Hyundai Steel, Hyundai Motor, KEPCO, SK E&S und BMW Korea.

    Wirtschaftsministerium will Batteriemanagementsystem etablieren

    Daneben soll in Südkorea nach Vorstellungen des Ministry of Trade, Industry and Energy (MOTIE) ein integriertes Managementsystem für gebrauchte Batterien entstehen. Dazu könnte 2023 ein entsprechender Gesetzentwurf erstellt werden. Angedacht ist auch der Aufbau einer Datenbank, die Informationen zum Lebenszyklus der einzelnen Batterien von der Herstellung bis zum Recycling sammelt. Bis 2024 könnte ein Zertifizierungssystem für die Verwendung recycelter Rohstoffe entstehen.

    Südkoreaner sind im Batterierecycling bereits aktiv

    Batterierecycling findet in Südkorea bereits statt. Der Batterierecycler Sungeel Hitech begann im September 2022 in Gunsan mit dem Bau einer dritten hydrometallurgischen Anlage zum Batterierecycling. Die Anlage mit einem Investitionsvolumen in Höhe von etwa 165 Millionen US$ soll Ende 2023 den Testbetrieb aufnehmen. Mit den ersten beiden Anlagen verfügt Sungeel über Kapazitäten für eine Produktion von 4.320 Tonnen Kobalt- und Nickelmetall. Mit der Fertigstellung der dritten Anlage will Sungeel über jährliche Kapazitäten von 1.200 Tonnen Kobalt, 10.560 Tonnen Nickel und 7.000 Tonnen Lithiumhydroxid verfügen.

    Sungeel Hitech betreibt auch an verschiedenen ausländischen Standorten Werke und hat unter anderem einen Antrag auf Genehmigung für eine Recyclinganlage in Rudolstadt in Thüringen gestellt. Weitere südkoreanische Akteure im Batterierecycling sind unter anderem die Gruppen SK und Posco. LGES arbeitet mit GM und dem kanadischen Batterierecycler Li-Cycle zusammen. LGES und LG Chem haben sich im 1. Halbjahr 2022 zusammen mit 50 Millionen US$ an Li-Cycle beteiligt. SK Ecoplant erwarb im 3. Quartal 2022 für 50 Millionen US$ 11,1 Prozent der Anteile an der Firma Ascend Elements in den USA. Ascend Elements ist im Recycling von Lithium-Ionen-Batterien aktiv.

    Ausgewählte südkoreanische Firmen in der Wiederverwendung, der Wiederaufbereitung und dem Recycling von Batterien

    Bereich

    Aktive Firmen

    Wiederverwendung

    Hyundai Motor Group, LG Energy Solution, Samsung SDI, SK Innovation, SK On, Pmgrow

    Wiederaufbereitung

    Hyundai Motor Group, Pmgrow

    Recycling

    LG Energy Solution, Samsung SDI, SK Innovation, SK Ecoplant, Ecorbit (gehört zur Taeyoung Group), IS Dongseo, GS E&C, Posco, Sungeel Hitech, EcoPro CNG, Young Poong

    Quelle: Korea Development Bank, August 2022

    Am 18. November 2022 gründeten sieben Institutionen die K-Resources Alliance zur Stabilisierung der Lieferkette bei zentralen Mineralien. Unterstützung kam vom MOTIE. Gründungsmitglieder sind die staatliche Korea Mine Rehabilitation and Mineral Resources Corporation (KOMIR), die Korea Metal Recycling Industry Association, die Korea Nonferrous Metal Association, das Korea Institute of Geosciences and Mineral Resources, das Korea Institute of Energy Technology Evaluation and Planning, das Korea Institute of Industrial Technology und das Korean Institute of Resources Recycling. Die Alliance soll unter anderem Vorschläge zur Ausrichtung der Recyclingpolitik Südkoreas erarbeiten.

    Von Frank Robaschik | Seoul

  • Recyclingpotenzial für Batterien in Jordanien

    Jordanien hat einen der höchsten Anteile an Elektroautos weltweit. Nun hat auch die Regierung die Chancen erkannt, die in der Wiederaufbereitung von Batterien liegen.

    Etwa 65 Prozent aller Neuwagen in Jordanien sind Elektroautos (inklusive Hybride), ihr Anteil am gesamten PKW-Bestand liegt bei 18 Prozent. Von solchen Zahlen ist Deutschland noch weit entfernt – hier sind es knapp 4 Prozent im Bestand und etwa die Hälfte aller Neuzulassungen. Im ölarmen und sonnenreichen Jordanien wird seit langem Elektromobilität massiv gefördert, im Gleichschritt mit dem Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung.

    Entsprechend früh sind auch verbrauchte Batterien von E-Autos zum Thema geworden. Von 2018 bis 2022 hat sich deren Zahl verdreifacht, auf knapp 4000 pro Jahr. Und eine weitere Verdreifachung steht vor der Tür: Allein für Jordaniens derzeitigen E-Auto-Bestand fallen zwischen 2025 und 2030 jährlich 13- bis 18.000 verbrauchte Akkus an, ergab eine Studie zum Marktpotenzial der Aufbereitung von Batterien in Jordanien.

    Bislang stellen diese Batterien eher ein Problem dar: Aktuell gibt es für ihre Wiederverwertung oder Entsorgung keinerlei Kapazitäten. Dabei liege doch eigentlich hier eine besondere Chance zu nachhaltiger Transformation, schrieb im Sommer 2023 Hamzeh Al-Alayani, Vorstandsmitglied einer staatlichen Investmentgesellschaft. Eine ökologischer orientierte staatliche Regulierung könne privaten Unternehmen Anreize bieten, in die Wiederaufarbeitung von Batterien zu investieren. Der kurz danach begonnene Gaza-Krieg hat solche Pläne erst einmal auf Eis gelegt. Aber das Problem, und die Chance, wachsen weiter – exponentiell.

    Von Detlef Gürtler | Berlin

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